BMWI investiert 10 Millionen Euro in „Financial Big Data Cluster“

Autor: Marcus Schilling
Datum: 19.01.2021

Finanzsektor erhält in Zukunft Zugriff auf Finanzmarktdaten

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat sich dazu entschlossen, das Projekt des Frauenhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML sowie elf andere Partner mit 10 Millionen Euro zu unterstützen. Das Projekt wird sich damit beschäftigen, wie mit Hilfe von „Financial Big Data Cluster“ (FBDC) Anwendungen im Finanzsektor weiterentwickelt werden können.

Kein Projekt ist wie „SafeFBDC“

Die Künstliche Intelligenz wird im Rahmen von „SafeFBDC“ von den Projektpartnern entwickelt. In diesem Jahr war der Start des Vorhabens und ist in Europa das einzige seiner Art. Zweck ist es Finanzinstituten, Start-ups, öffentlichen Akteuren und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit zu geben, auf Finanzmarktdaten zurückzugreifen.

Dr. Axel T. Schulte, Leiter der Abteilung Einkauf und Finanzen im Supply Chain Management am Fraunhofer IML sagt: „Das Teilen von bisher am Markt nicht verfügbaren Daten ist erforderlich, um mit Hilfe von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle im Finanzbereich zu entwickeln. ›Safe FBDC‹ legt somit einen Grundstein für eine zukünftige Dateninfrastruktur, die den sicheren organisationsübergreifenden Austausch und die Nutzung von Finanzdaten durch Wissenschaft, Aufsicht und Industrie unter Wahrung der individuellen Datensouveränität gewährleisten soll.“

Datensouveränität ist vorhanden

Geplant ist, dass das Frauenhofer IML unter Beteiligung des Frauenhofer-Instituts die Software- und Systemtechnik ISST im Teilprojekt „Stable Supply Chain Finance“ erarbeiten wird. Um Daten von den realen, physischen und korrespondierenden finanziellen Lieferketten zu erhalten, besteht eine Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie und Wissenschaft. Beispielsweise der Anwendungsfall „Pay-per-Use Supply Chain Finance“ beschäftigt sich damit, Finanzierungsmodelle zu erschaffen, die im Betrieb von Pay-per-Use-Geschäftsmodellen verwendet werden können.

Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML erklärt: „Wir freuen uns darauf, in unserer Arbeitsgruppe ›Stable Supply Chain Finance‹ den Finanzdatenpool um Technologien und Daten aus physischen Lieferketten und Supply-Chain-Management-Anwendungen zu ergänzen und in sicheren, die Datensouveränität wahrenden Strukturen verfügbar zu machen. Wir schaffen damit die Basis, um mit KI-gestützten Finanzinnovationen Financial Supply Chains resilienter zu machen und neue datengetriebene Anwendungen im Financial Supply Chain Management anzustoßen.“