Bundesbank erwartet keine schnelle wirtschaftliche Erholung

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 23.04.2020

Bundesbank-Experten sehen eine schwere Rezession in Deutschland

Im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank wird hinsichtlich der Grundtendenzen der Konjunktur von einem Sturz der deutschen Wirtschaft in eine schwere Rezession aufgrund der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung gesprochen.

Die Bundesbank schätzt, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung schon im ersten Quartal 2020 aufgrund der weitgehenden Einstellung der Wirtschaftstätigkeit ab Mitte März auf breiter Ebene kräftig gesunken ist. Außerdem werden die wirtschaftlichen Einschränkungen wahrscheinlich im zweiten Quartal noch wesentlich stärker zu spüren sein. Dazu schreibt die Notenbank in ihrem Bericht: „Da die Mitte März ergriffenen Maßnahmen im April zu¬nächst weiter in Kraft blieben und nur sehr all¬mählich gelockert werden sollen, ist für den Durchschnitt des zweiten Quartals mit einem weiteren, massiven Rückgang der Wirtschafts¬leistung zu rechnen.“

Für den Arbeitsmarkt erwartet die Bundesbank, dass sich die Zahl der Kurzarbeiter im April auf weit über eine Million ausweiten wird. Zum Vergleich gibt sie an, dass es während der Wirtschaftskrise 2009 in der Spitze 1,44 Millionen Kurzarbeiter gab. Diese fanden sich damals mehrheitlich im verarbeitenden Gewerbe. Dagegen sind nach Angaben der Notenbank heute mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer bezugsberechtigt und die Zahl der von der Krise betroffenen Branchen ist größer.

Weiter teilte die Bundesbank mit, dass auch angesichts der zu erwartenden Schärfe der Rezession der Kurzarbeit tendenziell eine höhere Bedeutung zukommen werde als vor 11 Jahren.

Nach Aussage der Notenbank ist es aktuell kaum sicher absehbar, wie stark der Rückgang der Wirtschaftsleistung letztlich sein wird. So gibt es eine entscheidende Abhängigkeit der Schwere der Rezession davon, wann und wie stark die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter gelockert werden.

Trotz erster Lockerungen ist die Bundesbank nicht von einer schnellen Erholung überzeugt: „Es werden aber voraussicht¬lich noch substanzielle Restriktionen bestehen bleiben müssen, bis eine medizinische Lösung (z. B. Impfung) verfügbar ist. Eine rasche und starke wirtschaftliche Erholung erscheint aus diesem Grund aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich.“

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