CGF entwickelt drei Prinzipien gegen Zwangsarbeit

Autor: Marc Kloepfel
Datum: 08.12.2016

Arbeitnehmerfreizügigkeit, Kostenübernahme, freier Arbeitswille

Zwangsarbeit ist und bleibt ein Problem globaler Lieferketten. Mit Einführung der sogenannten „Priority Industry Principles“, welche die Konsumgüterindustrie zusammen mit dem Consumer Goods Forum (CGF) entwickelt hat, sollen nun die Bemühungen bezüglich sozialer Verantwortung verstärkt werden. Ziel des Ganzen ist die Abschaffung von Zwangsarbeit in globalen Lieferketten. Es gebe momentan weltweit rund 21 Millionen Opfer von Zwangsarbeit, so die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Die nun bestimmten Fokusfaktoren sollen das Einführen von Maßnahmen zur Bewältigung der Zwangsarbeitstreiber hervorrufen. Anhand von Branchenforschung und Beratung wurden die größten drei globalen Zwangsarbeitspraktiken erforscht und analysiert.

Der erste Faktor ist für das CGF die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Sie setzt voraus, dass sich der Beschäftigte an seinem Arbeitsplatz frei und uneingeschränkt bewegen kann. Zweitens sollte kein Arbeitnehmer für seine Arbeit bezahlen müssen, so müssten jegliche Gebühren bezüglich Einstellung und Beschäftigung von dem Arbeitgeber getragen werden. Darüber hinaus sollte kein Arbeitnehmer verpflichtet sein, zu arbeiten. Im Vordergrund stehe der freie Wille, das Bewusstsein über die Beschäftigungsbedingungen und die regelmäßige, vertragsgemäße Entlohnung.

Peter Freedman, Managing Director bei dem Consumer Goods Forum lobt das Vorhaben: „Die ‚Priority Industry Principles‘ sind der wichtige nächste Schritt im globalen Kampf gegen die Zwangsarbeit. Diese Prinzipien müssen auf globaler Ebene etabliert werden, damit sie erforderliche Änderungen zur Abschaffung von Zwangsarbeit in internationalen Lieferketten herbeiführen können. Daher haben wir uns dazu verpflichtet, unsere Mitglieder bei der Einführung der Prinzipien in ihren eigenen Unternehmen zu unterstützen. Außerdem fordern wir die gesamte Konsumgüterindustrie zur Einführung der Prinzipien auf. Kein Unternehmen kann das Problem der Zwangsarbeit alleine lösen. Wir müssen mithilfe von branchenübergreifenden Kollaborationen Hand in Hand arbeiten, damit wir schon bald eine Welt ohne Zwangsarbeit erschaffen können.“

Auch Danone-CEO Emmanuel Faber findet lobende Worte für das Projekt: „Ich freue mich außerordentlich über den Beschluss des Vorstands des Consumer Goods Forum, sich der überaus komplexen Herausforderung der weltweiten Zwangsarbeit zu stellen. In Zusammenarbeit mit Regierungen, NGOs, internationalen Arbeitsorganisationen und der Zivilgesellschaft können wir mithilfe der schrittweisen Übernahme der ‚Priority Industry Principles‘ durch die CGF-Mitglieder bei der Abschaffung dieser beängstigenden Realität viel erreichen. Wenn der Begriff ‚Versorgung der Weltbevölkerung‘ irgendeine Bedeutung haben soll, dann müssen globale Lieferketten dem lokalen Wohlstand dienen.“