Chemie- und Pharmaindustrie: Profit durch Coronakrise
Autor: Thomas Wandler
Datum: 22.11.2021
Großer Umsatzsprung durch erhöhte Chemikalienpreise und Corona-Impfstoffe
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie profitiert dieses Jahr stark von der Coronakrise. Trotz einer Abkühlung der Geschäfte, steuert die Chemiebranche auf ein Rekordjahr zu.
Der Branchenverband VCI in Frankfurt gab bekannt, dass 2021 ein Umsatzsprung um 15,5 Prozent auf 220 Milliarden Euro zu erwarten ist. Das liegt an dem hohen Bedarf an Corona-Impfstoffen sowie den immerzu wachsenden Chemikalienpreisen. So würde der bisherige Bestwert von 203 Milliarden Euro Umsatz aus dem Jahr 2018 übertroffen werden.
Weniger positive Aussichten gibt es für den Winter, da hohe Energiepreise und Materialengpässe der Industriebranche zu schaffen machen.
Wachstum kühlt im dritten Quartal ab
Nach dem Schlag der Coronapandemie im Jahr 2020 konnte sich die Chemie- und Pharmaindustrie bereits rasch im ersten Halbjahr erholen. Im dritten Quartal verlief das Wachstum langsamer. Die Produktion wurde durch Material- und Logistikengpässe sowie erhöhte Strom- und Gaspreise eingeschränkt. Laut dem VCI seien die Chemieanlagen lediglich noch im unteren Normalbereich ausgelastet gewesen. Trotz dessen nahm die Branchenproduktion im Ganzen leicht zu.
Das ist dem Pharmabereich zu verdanken, da die Nachfrage an Corona-Impfstoffen so hoch ist. Durch diese positive Entwicklung stieg die Branchenproduktion verglichen zu dem Vorquartal um 0,8 Prozent.
Steigender Umsatz dank Pharmabranche
Die Pharmaindustrie war durch das hohe Interesse an Corona-Impfstoffen ein starker Halt für die gesamte Branche. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz der Chemie- und Pharmaindustrie im dritten Quartal um 26 Prozent auf 55,3 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal.
Mit weiterer Abkühlung der Geschäfte zu rechnen
VCI-Präsident Christian Kullmann sagt, dass aufgrund der Materialknappheit und der hohen Energiekosten eine schnelle Erholung in naher Zukunft nicht greifbar sei. In Folge werde die Chemiebranche im kommenden Winter weiterhin abkühlen.
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