Chemiebranche mit leichten Hoffnungen

Autor: Thomas Wandler
Datum: 16.09.2020

VCI: Talsohle sei durchschritten

Die Chemiebranche in Deutschland ist leicht positiver Stimmung. Das lässt eine aktuelle Mitteilung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) erkennen.

Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2020

Trotz einer zeitweise steigenden Nachfrage nach Desinfektions- und Reinigungsmitteln, Medikamenten und Seifen spürte die chemisch-pharmazeutische Industrie die allgemeine Wirtschaftsschwäche durch die Covid-19-Pandemie.

So sank der Umsatz der deutschen Chemiebranche in den ersten sechs Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,1 Prozent auf 96 Milliarden Euro. Die Produktion lag im ersten Halbjahr 2,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Falls man den Pharmabereich herausrechnet, war die Produktion sogar um 3,6 Prozent geringer als ein Jahr zuvor.

Diese Zahlen sieht der Verband im Vergleich zu anderen Branchen noch positiv. Entsprechend äußert sich VCI-Präsident Christian Kullmann: „Unsere Unternehmen kamen trotz dieses Einbruchs deutlich besser durch die weltweite Krise als andere Branchen.“

Langsamer Aufschwung

In seinem Bericht schreibt der Verband, dass die Erwartungen sich langsam wieder aufhellen. Dazu teilt er mit: „Der VCI geht davon aus, dass die Branche im zweiten Quartal die Talsohle der Rezession durchschritten hat.“ Die Überwindung der Corona-Krise werde allerdings noch einige Zeit brauchen. So gehen nach einer Mitgliederberfragung nur 49 Prozent der Unternehmen davon aus, das Vorkrisenniveau bis Ende 2021 wieder zu erreichen. Etwa 20 Prozent der Firmen rechnen damit, dass sie ein weiteres Jahr dafür benötigen.

Prognose 2020

Für die drittgrößte deutsche Industriebranche erwartet der VCI für das Gesamtjahr, dass der Branchenumsatz um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinkt. Bei der Produktion rechnet der Verband mit einem Rückgang um 3 Prozent.

Der Verbandspräsident teilt mit: „Wir sehen erste Anzeichen einer Erholung.“