Commerzbank äußert sich zur Inflation

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 14.10.2021

Teuerungsrate übersteigt 4%-Grenze nach 28 Jahren

Die Commerzbank warnt vor einer steigenden Inflation bedingt durch die steigenden Energiepreise. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer klärt auf: „Verteuert sich die Energie weiter, könnte die Inflation im November auf fünf Prozent steigen.“

Krämer blickt auf das kommende Jahr allerdings positiv: „Die Inflation zieht weiter an, bevor sie nach der Jahreswende wieder fällt“. Ein Grund dafür ist das zwischenzeitliche Wegfallen der Mehrwertsteuer und andere Sonderfaktoren, die für die Schwankung gesorgt haben. Experten bezeichnen dies als Basiseffekt, weil optisch betrachtet die Mehrwertsteuer für eine Steigung der Preise gesorgt hat, obwohl diese nur auf das Ursprungsniveau angehoben worden.

Gaspreise erreichen Rekordniveau

Im September erfasste die Teuerungsrate einen Anstieg über vier Prozent. So ein hoher Anstieg wurde seit ca. 28 Jahren nicht mehr erfasst. Für diese Entwicklung spielte die hochpreisige Energie eine große Rolle. In den letzten Wochen erreichten Gaspreise ein neues Rekordniveau in Europas Märkten. Aus diesem Grund appelliert der Städte- und Gemeindebund an den Bund, die Heizkosten-Zuschüsse vor allem für die einkommensschwachen Haushalte zu steigern.

Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg erklärte in einem Interview mit der Bild-Zeitung: „Wir sehen eine Explosion der Energiepreise, vor allem beim Gas. Daher ist die nächste Bundesregierung gefordert, gerade finanzschwache Familien zu unterstützen und die Heizkosten-Explosion abzumildern“.