Coronavirus bedroht Österreichs Holzbranche

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 25.03.2020

Die Branche befürchtet starken Nachfragerückgang

Die Holzbranche ist für Österreich von großer Bedeutung. Denn dort erzielen sieben Prozent der Erwerbstätigen, also etwa 250.000 Menschen, ihr Einkommen innerhalb der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier. Außerdem hat die Wald- und Holzwirtschaft einen Anteil von 1,9 Prozent am österreichischen Bruttoinlandsprodukt. Dieser Wert ist verhältnismäßig hoch – 0,9 Prozent entspricht dem europäischen Durchschnitt. Des Weiteren steht die Holzwirtschaft für die Branche in Österreich mit den zweithöchsten Deviseneinnahmen nach dem Tourismus.

Jetzt bereiten den Unternehmen der österreichischen Holzbranche die Auswirkungen durch das Coronavirus erhebliche Probleme und trüben die Zukunftsaussichten.

Logistische Probleme ergeben sich durch die strengen Grenzkontrollen und die damit verbundenen Verzögerungen. Allerdings gibt es auch Beeinträchtigungen durch Werks- und Baustellenschließungen.

Italien als wichtiger Markt

Eine besondere Bedeutung hat Italien für die österreichische Holzbranche. Dazu sagte Florian Singer, Sprecher der Pfeifer Gruppe in Imst: „Österreichs Holzindustrie ist mit Italien groß geworden.“ Obwohl große Holzunternehmen ihre Ware inzwischen auch in andere Länder verkaufen, ist Italien immer noch der wichtigste Exportmarkt der Branche. Beispielsweise erzielt das in Vomp ansässige Sägewerk von Helmut Troger die Hälfte des Jahresumsatzes von 45 Millionen Euro mit Kunden in Italien.

Unsichere Zukunft

Wie hoch die Einbußen sein werden und wie lange die Krisenphase andauern wird, kann derzeit niemand genau benennen. Dazu sagt Helmut Troger: „Wenn die Infektionen in verschiedenen Ländern zeitlich versetzt auftreten, ist eine lange Periode Stillstand.“

Besonders mittel- bis längerfristig werden Einbußen erwartet. Ein Grund dafür sind unter anderem die aktuellen Probleme des Tourismus. Dadurch werden dort wahrscheinlich Investitionen zurückgestellt werden. Entsprechend geht Christoph Kulterer, der Vorstandsvorsitzende der Hasslacher Gruppe, von einem Nachfragerückgang aus und sagt: „Alles, was noch nicht begonnen wurde, wird verschoben. Wir haben diese Erfahrung im Zuge der Finanzkrise 2008/09 gemacht. Erst ein Jahr später haben wir die Auswirkungen gespürt.“

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