Das Coronavirus hemmt die Wirtschaft Osteuropas

Autor: Thomas Wandler
Datum: 19.03.2020

Das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise wird befürchtet

Die Volkswirtschaften Osteuropas erwarten starke wirtschaftliche Probleme durch das Coronavirus. Laut der am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche müssen sich diese Länder auf das schlechteste Jahr seit der globalen Finanzkrise einstellen.

Das Institut hatte für die 23 Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas (MOSOEL) drei verschiedene Szenarien entwickelt. Von diesen wird nun das pessimistischste Szenario wegen der heftigen Entwicklung der Coronavirus-Krise als das wahrscheinlichste angesehen. Demnach erwarten die Forscher für diese Region für dieses Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent, den schwächsten Wert seit der Finanzkrise.

Für die EU-Mitgliedstaaten der Region und einige Länder des Westbalkan sehen die Aussichten etwas besser aus als etwa für die GUS-Länder und die Türkei. Das liegt daran, dass die östlichen EU-Mitgliedstaaten wohlhabender sind. Sie können dem wirtschaftlichen Abschwung mehr entgegensetzen durch bessere Gesundheitssysteme und einen größeren fiskal- und geldpolitischen Spielraum.

In den restlichen mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern werden dagegen die Auswirkungen des Coronavirus deutlich stärker sein. So sind die Möglichkeiten der meisten Westbalkan-Länder, der Türkei, der GUS-Staaten und der Ukraine wesentlich geringer, um sich vor dem Abschwung zu schützen. Bei ihnen sind die makrofinanzielle Stabilität und der mögliche fiskalische Spielraum geringer. Ebenso ist dort das Gesundheitssystem schlechter entwickelt.

Negative Effekte des Coronavirus

Länder wie Kroatien, Slowenien, Albanien, Montenegro und die Türkei werden die Folgen eines schwächeren Tourismusgeschäfts deutlich spüren.

Russland und Kasachstan, die auf Energieexporte angewiesen sind, werden Schwierigkeiten bekommen durch den Preisverfall von Öl und Gas.

Von Einschränkungen der Industrieproduktion werden alle Länder der Region betroffen sein. Ebenso ist das Risiko der Kapitalflucht zu beachten. So kann die Kapitalflucht besonders für die Länder, die auf die Finanzierung in US-Dollar angewiesen sind, zu einem großen Problem werden.

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