Deutsche Exporte: Weiterhin niedriges Niveau

Autor: Marcus Schilling
Datum: 13.07.2020

Einbruch um 29,7 Prozent im Jahresvergleich

Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im Mai dieses Jahres die deutschen Exporte um 29,7 Prozent und die Importe um 21,7 Prozent geringer als im Mai 2019. Entsprechend wurden im Mai 2020 von Deutschland Waren im Wert von 80,3 Milliarden Euro exportiert und im Wert von 73,2 Milliarden Euro importiert.

Der Vormonatsvergleich sieht allerdings etwas günstiger aus als der Vorjahresvergleich. So sind im Mai dieses Jahres die deutschen Exporte verglichen mit den Zahlen im April um 9,0 Prozent gestiegen. Auch die Importe nahmen im Mai gegenüber April zu, und zwar um 3,5 Prozent. Jedoch weist das Destatis deutlich daraufhin, dass die Exporte im Mai noch 26,8 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im Februar 2020 lagen.

Methodisch ist an dieser Stelle zu erklären, dass der Vorjahresvergleich einem längerfristigen Niveauvergleich dient. Dagegen lässt sich mithilfe des Vormonatsvergleich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung anzeigen.

Die deutsche Außenhandelsbilanz verzeichnete im Mai 2020 einen Überschuss von 7,1 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 20,7 Milliarden Euro.

Exporte in EU- und Nicht-EU-Staaten

Die deutschen Exporte in die Staaten der Europäischen Union (EU) beliefen sich im Mai 2020 auf einen Wert von 42,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang gegenüber Mai 2019 von 29,0 Prozent. In die Staaten der Eurozone wurden im Mai 2020 Waren zu einem um 29,1 Prozent geringeren Wert exportiert als ein Jahr zuvor, und zwar für 29,9 Milliarden Euro. Die Exporte in die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, lagen im Mai dieses Jahres bei 12,5 Milliarden Euro. Das sind im Vorjahresvergleich 28,6 Prozent weniger.

In die Staaten außerhalb der Europäischen Union exportierte Deutschland im Mai 2020 Waren im Wert von 37,7 Milliarden Euro. Das entspricht gegenüber Mai 2019 einer Verringerung um 30,5 Prozent.