Deutsche Wirtschaft wächst deutlich schwächer

Autor: Thomas Wandler
Datum: 15.01.2020

Bruttoinlandsprodukt nur um 0,6 Prozent gewachsen

Wie in den Vorjahren ist die deutsche Wirtschaft 2019 gewachsen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ersten Berechnungen im Jahr 2019 um 0,6 Prozent im Vergleich zu 2018. Die seit 2009 bestehende längste Wachstumsphase im vereinten Deutschland hält damit an, hat jedoch deutlich an Dynamik verloren. In den Vorjahren waren die Wachstumsraten des preisbereinigten BIP wesentlich höher, 2,5 Prozent im Jahr 2017 und 1,5 Prozent im Jahr 2018. Der durchschnittliche Wachstumswert der letzten zehn Jahre beläuft sich auf 1,3 Prozent.

Starker Konsum

Einen wichtigen Beitrag zur Steigerung des BIP leistete der Konsum. 2019 lagen die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,6 Prozent über denen des Jahres 2018. Die staatlichen Konsumausgaben erhöhten sich preisbereinigt um 2,5 Prozent. Folglich stiegen 2019 die privaten und staatlichen Konsumausgaben zusammen sogar stärker an als in den beiden Vorjahren.

Der Konsum und die Bauwirtschaft können als tragende Säulen für das BIP des Jahres 2019 angesehen werden. Claus Michelsen, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) teilte mit: „Dass die deutsche Wirtschaft überhaupt noch gewachsen ist, verdanken wir dem kräftigen privaten Konsum und der Bauwirtschaft“.

Die deutschen Exporte konnten zwar gesteigert werden, wuchsen preisbereinigt aber nur um 0,9 Prozent. Damit war die Wachstumsrate des Exports im Jahr 2019 geringer als in den Vorjahren.