Digitaler Wandel: EU-weite Anstrengungen nötig
Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 18.11.2021
Digital Economy and Society Index 2021
Die Kommission der Europäischen Union veröffentlichte vor kurzem die Ergebnisse des Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2021 (Digital Economy and Society Index, DESI).
Mit diesem Index werden der Kommission zufolge die Fortschritte der EU-Mitgliedstaaten bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Humankapital, Breitbandanbindung, Integration digitaler Technik in Unternehmen und digitale öffentliche Dienste verfolgt.
Wie die Kommission erwähnt, enthalten die DESI-Berichte 2021 vor allem Daten aus dem ersten und zweiten Quartal 2020. So geben sie demnach einen Einblick in die wichtigsten Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie.
Uneinheitliches Gesamtbild der EU-Staaten
Das Gesamtbild bleibe in den Mitgliedstaaten uneinheitlich, obwohl alle EU- Mitgliedstaaten im digitalen Bereich Fortschritte erzielt haben, schreibt die Kommission. Es bestehe trotz einer gewissen Annäherung nach wie vor eine große Kluft zwischen den Vorreitern der EU und den Ländern mit den niedrigsten Werten im DESI. Trotz der Verbesserungen mahnt die Kommission konzertierte Anstrengungen aller Mitgliedstaaten an, um die für Europas digitale Dekade festgelegten Ziele für 2030 zu erreichen.
Die für das Ressort „Ein Europa für das digitale Zeitalter“ zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin EU-Kommssion, Margrethe Vestager, erklärte: „Die Botschaft aus dem diesjährigen Index ist positiv: Alle EU-Länder haben Fortschritte bei der Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit gemacht, aber es kann noch mehr getan werden.“
Ergebnisse des DESI 2021
Die Daten zeigen laut der Kommission einen leichten Anstieg bei der Zahl der angestellten IKT-Fachkräfte. Demnach gab es 2020 in der EU 8,4 Millionen IKT-Fachkräfte, gegenüber 7,8 Millionen ein Jahr zuvor.
Der langsamere digitale Umbau der Unternehmen sei in vielen Mitgliedstaaten auch auf einen Mangel an Beschäftigten mit fortgeschrittenen digitalen Kompetenzen zurückzuführen, wie die Kommission anmerkt. So klagten 55 Prozent der Unternehmen im Jahr 2020 über Schwierigkeiten bei der Einstellung von IKT-Spezialisten.
Hinsichtlich der Integration digitaler Technik hat die Nutzung von Cloud-Technik stark zugenommen – von 16 Prozent der Unternehmen im Jahr 2018 auf 26 Prozent im Jahr 2020. Große Unternehmen bezeichnet die Kommission als weiterhin führend bei der Nutzung digitaler Technik.
DESI
Der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft wird jährlich veröffentlicht. Er basiert auf Daten, die sowohl von Eurostat als auch aus Fachstudien und speziellen Erhebungen stammen. Laut der Kommission hilft der Index den EU-Mitgliedstaaten bei der Ermittlung der Bereiche, in denen besonders dringender Investitions- und Handlungsbedarf besteht.
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