China: Schwächeres Importwachstum bei großem Exporterfolg

Autor: Thomas Wandler
Datum: 18.11.2021

Chinas Außenhandel erreicht neue Höhe

China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat sich zunehmend von der Corona-Pandemie erholt. Den dreizehnten Monat in Folge erreicht China Exportsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich.

Laut den Zollbehörden stieg der Export im Oktober verglichen mit dem Jahr zuvor um 27,2 Prozent. Im September rechneten Analysten mit einem Zuwachs von 24,5 Prozent, doch China übertraf deren Erwartungen und die Ausfuhren erreichten eine Zuwachsrate um bis zu 28 Prozent.

Trotz des Aufschwungs im Außenhandel, hat sich zugleich das Wachstum des BIPs in China verlangsamt. Das verlangsamte Wachstum lässt sich durch wirtschaftliche Herausforderungen, wie etwa ein globaler Engpass in der Lieferkette, erklären.

Interesse an ausländischen Waren sinkt

Während China mit dem Außenhandel viel beschäftigt ist, sinkt das Interesse an ausländischen Waren. Dies betrifft auch Deutschland. Importe von Deutschland sanken auf Jahressicht um 5,1 Prozent. Dagegen erwirtschafteten Chinas Exporte nach Deutschland einen Zuwachs von 42,5 Prozent.

Die Importe in China fielen schwächer aus als zuvor vermutet, da die Nachfrage im Inland heruntergegangen ist. Nach den Daten der Investmentbank Goldman Sachs importierte China weitaus mehr Öl und Kohle.

Im Oktober gingen Analysten von einem Handelsüberschuss von 65,6 Milliarden Dollar aus, doch China wies einen Exportüberschuss von 84,5 Milliarden Dollar auf.

Erholte Wirtschaft aufgrund von Corona-Maßnahmen

Die rasche Erholung der chinesischen Konjunktur lässt sich mit den strengen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Verbindung bringen. Durch die eingeführte „Null-Covid-Strategie“ konnte die Regierung in Peking die Infektionszahlen so niedrig halten, dass die Wirtschaft wieder größtenteils normal weitergeführt werden konnte. Maßnahmen der „Null-Covid-Strategie“ beinhalteten Ausgangssperren, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung, sowie konsequente Einreisebeschränkungen.

Export lenkt von internen Problemen ab

Chinas erfolgreicher Außenhandel gleicht jedoch lediglich die bestehenden Schwächen im Inland aus. Denn trotz Exportzuwachs machen Lieferengpässe, ein zu geringer Kohlebestand und der damit verbundene Energiemangel, sowie strengere Klimaschutzvorgaben, der Industrie zu schaffen.

Die chinesische Wirtschaft erzielte im Sommer zum Vorjahr ausschließlich einen 4,9-prozentigen Zuwachs, was den niedrigsten Wert seit dem dritten Quartal 2020 darstellt.
Der Ministerpräsident, Li Keqiang erklärte, dass die Regierung entsprechend handeln werde, um die Regierung aufrechtzuerhalten.