Digitalisierung im Mittelstand

Autor: Marcus Schilling
Datum: 13.05.2020

KfW erwartet Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise

Die KfW präsentierte vor wenigen Tagen eine repräsentative Analyse zu der Digitalisierung im deutschen Mittelstand. Darin wird deutlich, dass sich die 3,8 Millionen kleinen und mittleren Firmen in Deutschland verstärkt mit diesem Thema beschäftigen. So erhöhte sich der Anteil der mittelständischen Unternehmen, die im Zeitraum 2016 bis 2018 Digitalisierungsprojekte erfolgreich abgeschlossen haben, auf 40 Prozent. Das ist eine Steigerung von 10 Prozentpunkten gegenüber der Vorperiode (2015-2017).

Der KfW-Analyse nach ist der gesamte deutsche Mittelstand von dem Trend zur Digitalisierung erfasst. Entsprechend tätigen hier Unternehmen aller Branchen und Größenklassen häufiger Investitionen für neue oder verbesserte digitale Technologien. Diese sollen für Produkte (einschließlich Dienstleistungen) und Prozesse zum Einsatz kommen.

Allerdings weist die KfW darauf hin, dass je größer ein Unternehmen ist, desto häufiger Digitalisierungsvorhaben verwirklicht werden. Ebenso fallen diesbezüglich die Investitionen bei größeren Firmen höher aus. Folglich führen große Mittelständler mit mehr als 50 Mitarbeitern die Rangliste hinsichtlich abgeschlossener Digitalisierungsprojekte an; ihr Anteil beträgt 67 Prozent. Außerdem gibt es einige Branchenunterschiede. So realisieren jeweils fast 50 Prozent der Unternehmen aus dem wissensbasierten Dienstleistungssektor und auch aus der forschungs- und entwicklungsintensiven Industrie ein Digitalisierungsprojekt. Dagegen machen dies nur rund 33 Prozent der Firmen des Baugewerbes.

Insgesamt investierten die deutschen Mittelständler im Jahr 2018 knapp 19 Milliarden Euro in die Digitalisierung. Hierzu ist anzumerken, dass die Summen für sogenannte traditionelle Investitionen (34 Mrd. Euro) und auch für Investitionen in Gebäude, Maschinen und Einrichtungen (220 Mrd.) nach wie vor erheblich höher ausfallen. Im Durschnitt betragen die Digitalisierungsausgaben je mittelständischem Unternehmen 17.000 Euro und sind im Untersuchungszeitraum der KfW-Analyse (2016 bis 2018) nicht gestiegen.

Möglicher Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise

Nach Aussage von Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, vollziehen die meisten mittelständischen Unternehmen die Digitalisierung bisher in kleinen Schritten. Die Corona-Krise wird hier das Tempo möglicherweise wesentlich erhöhen. Entsprechend äußert sich Dr. Fritzi Köhler-Geib: „Die aktuelle Corona-Krise wird hier eine Zäsur setzen und als Beschleuniger der digitalen Transformation im Mittelstand wirken. Gerade jetzt zeigt sich besonders, welche Wettbewerbsvorteile sich durch digitalisierte Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse ergeben.“

Kostenfreier täglicher News-Alert Coronavirus

Impfen Sie Ihr Unternehmen gegen den Coronavirus, indem Sie stets bestens informiert sind. Aktuell kann noch niemand die Folgen des Virus für die weltweite Wirtschaft absehen. Bleiben Sie daher mit unseren News-Alert Coronavirus auf dem Laufenden, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ihre Vorteile

– Gut informiert, die richtigen Entscheidungen treffen
– Zusammenfassung der wichtigsten News
– Tägliches Update

Jetzt zum News-Alert „Coronavirus“ anmelden