Droht durch Hamsterkäufe der Pipeline-Effekt?
Autor: Marcus Schilling
Datum: 16.03.2020
Extreme Absatzzahlen bei haltbaren Lebensmitteln
Die Angst vor der Corona-Pandemie lässt die Absatzzahlen von haltbaren Lebensmitteln zurzeit explodieren. Die Industrie produziert am Limit. Doch was passiert, wenn die Nachfrage plötzlich abbricht?
Momentan ist die Angst vor der Corona-Pandemie riesig. Die Menschen stürmen in die Supermärkte, um Vorräte für den Ernstfall anzulegen. Dieser Nachfrageanstieg stellt die Hersteller und Händler vor eine riesige Herausforderung. Eine Pause, um durchzuatmen, bekommen die Händler in diesen Zeiten nur selten. Denn auch wenn die Nachfrage etwas zurückgegangen ist, hält sich der Bedarf beispielsweise von Konserven aktuell auf weiterhin hohem Niveau.
Um bis zu 20% ist die Nachfrage und der Umsatz über das gesamte Sortiment gestiegen, heißt es in der Branche. Viele Supermärkte und Discounter haben deshalb ihre Lieferfrequenzen deutlich erhöht. Dies macht sich auch bei den Erzeugern schnell bemerkbar. Durch die erhöhte Produktion könnte es allerdings auch zu negativen Folgen kommen. Wenn die Panik einbricht und die Kunden somit nicht weiter einkaufen, da sie zunächst ihre Vorräte aufbrauchen. Sobald also die Pandemie abflaut, werden die Hersteller vor einem Absatzstau stehen.
Toilettenpapier und H-Milch sind besonders gefragt
Momentan kommt es auch bei H-Milch zu starken Absatzschwankungen, die die Industrie möglichst schnell ausgleichen muss. Aufgrund der Saisonalität mussten die Molkereien Milch teilweise aus anderen Produktionsbereichen, wie beispielsweise der Joghurt- oder Käseproduktion, verwenden. Doch auch hier sehen die Molkereien ein Problem. Sollte sich die Lage wieder entspannen, wird es auch hier zu einem Nachfragestau kommen, also zu einem sogenannten Pipeline-Effekt. Ähnliches ist bei Toilettenpapier zu beobachten. Auch hier sehen die Hersteller die kommenden Monate aufgrund der Hamsterkäufe problematisch, da die Kunden die angesammelten Waren zunächst aufbrauchen müssen, bevor sie erneut einkaufen gehen.
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