Folgen des Coronavirus werden länger dauern

Autor: Marcus Schilling
Datum: 16.03.2020

Mögliche Verschärfung der Situation droht ab April

Die hervorragende Einbindung Deutschlands in die globale Wirtschaft ist in guten Zeiten von Vorteil. Aber aktuell während der Coronavirus-Krise ist sie ein Grund für Probleme. Denn Deutschland ist für die Produktion fast aller seiner Waren auf Vorprodukte internationaler Lieferanten angewiesen. Auch ein temporär begrenzter Produktionsstopp hat längerfristige Auswirkungen. Deshalb ist zu erwarten, dass die Folgen der Lieferengpässe noch in mehreren Monaten zu spüren sein werden. Ab April kann sich daher die Situation in Deutschland deutlich verschärfen.

Eine Warenlieferung von China nach Europa dauert auf dem Seeweg etwa sechs Wochen. Auf drei Wochen beläuft sich die Dauer für den Transport auf dem Landweg mit dem Güterzug. Deshalb werden die Auswirkungen von Produktionsstillständen in Asien erst mit mehreren Wochen Verspätung in Europa in voller Stärke bemerkbar.

Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) teilte bezüglich der Probleme seiner Branche mit, dass etliche Unternehmen über Störungen in den Liefer- und Produktionsketten berichten. Wie viele der Vorleistungsprodukte aus China liefergefährdet sind, sei schwer abzuschätzen.

Weiterführend ist zu beachten, dass die Vorleistungen aus anderen Ländern ebenfalls schon chinesische Vorleistungen enthalten. Dadurch gibt es ebenfalls in Japan und Südkorea wirtschaftliche Schwierigkeiten. Beides sind für die Elektronikbranche ebenfalls wichtige Länder.

Spürbare Folgen ab April

Am Beispiel des Elektronikmarktes ist erkennbar, dass die Auswirkungen des Coronavirus wahrscheinlich im April zu Einschränkungen in Deutschland führen können. So sagte Alexander Maier, Senior Vice President bei dem Elektronikgroßhändler Ingram Micro: „Aktuell lassen sich noch keine Lieferengpässe durch die Restriktionen des Coronavirus feststellen, derzeit rechnen wir für April mit ersten möglichen Lieferengpässen und steigenden Wareneinstandspreisen.“

Die Zukunftsaussichten bleiben ungewiss. Das wird auch aus anderen Branchen bestätigt. Beispielsweise sagte Audi-Sprecherin in Ingolstadt: „Es ist natürlich nicht abzusehen, wie sich die Lage mittelfristig – insbesondere mit Blick auf die Lieferkette – entwickeln wird. Eventuell drohende Engpässe versuchen wir durch gezielte Maßnahmen abzufedern.“

Kostenfreier täglicher News-Alert Coronavirus

Impfen Sie Ihr Unternehmen gegen den Coronavirus, indem Sie stets bestens informiert sind. Aktuell kann noch niemand die Folgen des Virus für die weltweite Wirtschaft absehen. Bleiben Sie daher mit unseren News-Alert Coronavirus auf dem Laufenden, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ihre Vorteile

– Gut informiert, die richtigen Entscheidungen treffen
– Zusammenfassung der wichtigsten News
– Tägliches Update

Jetzt zum News-Alert „Coronavirus“ anmelden