Einbruch des Nutzfahrzeugmarkts in der EU

Autor: Mario Schmidtgen

Datum: 28.05.2020

Um 67 Prozent geringere Zulassungszahlen im April

Im April dieses Jahres ist in der EU der Markt für Nutzfahrzeuge aufgrund der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. So wurden nach Mitteilung des Europäischen Automobilherstellerverbands ACEA in dem Monat 61.369 Fahrzeuge neu zugelassen. Das sind 67 Prozent weniger als im April des vergangenen Jahres. Die Auswirkungen der Corona-Krise trafen in der Zeit alle 27 EU-Märkte und jedes Nutzfahrzeugsegment.

Besonders stark waren im April die Rückgänge der Zulassungen in Spanien (minus 87,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), Italien (minus 85,5 Prozent) und Frankreich (minus 82,4 Prozent). In Deutschland fielen im April die Zulassungszahlen um 45,1 Prozent verglichen zum Vorjahresmonat.

Zulassungen im ersten Quartal

Im gesamten ersten Quartal dieses Jahres reduzierte sich die Nachfrage in der EU nach Nutzfahrzeugen um 34,5 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres. Die Zahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge lag in den ersten vier Monaten dieses Jahres in der EU bei 473.910. Als Grund für den geringeren Wert gibt der ACEA vor allem die Auswirkungen des Coronavirus auf die Zahlen von März und April an. In diesem Zeitraum verringerten sich die Zulassungszahlen in Spanien um 46,6 Prozent, in Frankreich um 41,6 Prozent, in Italien um 41,4 Prozent und in Deutschland um 22,5 Prozent.

Von den Nutzfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen und mehr wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres in der EU 64.456 Stück abgesetzt, entsprechend 35,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Nachfrage nach mittleren und schweren Nutzfahrzeugen mit über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fiel im ersten Quartal dieses Jahres um 33 Prozent geringer gegenüber dem Vorjahresquartal aus. Von ihnen wurden 79.954 in den ersten vier Monaten 2020 in der EU zugelassen.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht lag die Zulassungszahl im ersten Quartal 2020 in der EU bei 385.405 und damit um 35,1 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal.