Einkauf und Beschaffung in Ost-Europa
Autor: Marc Kloepfel
Datum: 19.10.2015
Einkäufer und Lieferanten diskutieren über Einkauf und Beschaffung in Ost-Europa
Die Veranstaltung
Am Donnerstag fand in Prag das zweite „CEE Procurement & Supply Forum“ des BME statt. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelten sich die Gästezahlen und lagen bei rund 220. „Dies beweist, dass die mittel- und osteuropäischen Länder elf Jahre nach der ersten Osterweiterung längst zu einer echten Alternative für deutsche Beschaffer geworden sind“, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Darunter waren Einkäufer und Lieferanten, welche die Veranstaltung des Einkäuferverbandes und seinen Kooperationspartnern, den Außenhandelskammern Tschechiens und Ungarns, wahrnahmen.
Themen der Veranstaltung
Es drehte sich hauptsächlich um Einkauf und Beschaffung in den Ländern Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. In sogenannten Matchmaking-Gesprächen, zu welchen ausgewählte Lieferanten eingeladen wurden, sollten sich Einkäufer und Lieferant kennenlernen und gegenseitig Informationen austauschen. So erfuhr beispielsweise der Einkäufer mehr über die Produkte des Lieferanten und dessen Lieferbedingungen. Im Mittelpunkt standen dabei die Branchen Maschinen- und Anlagebau und Automotive.
„Es gibt immer jemanden, der über die Dinge besser Bescheid weiß“, sagt BME-Vorstandsvorsitzender Horst Wiedmann.
Vorteile der ansässigen Lieferanten
Vorteile der ost-europäischen Lieferanten lagen insbesondere in dem Niveau der Lohnkosten. Trotz sehr niedrigen Lohnkosten sei die Qualität der Arbeit hochwertig. Weiterhin wurde klar, dass die Nähe zu Deutschland für Lieferanten von großer Bedeutung ist. Diese ist im ost-europäischen Raum größtenteils gegeben und stellt somit einen weiteren Vorteil des Einkaufs und der Beschaffung in dieser Region dar. Des Weiteren seien stabile politische und rechtliche Rahmenbedingungen gegeben, welche den Geschäften nicht im Weg stehen. Diese Vorteile fasste der geschäftsführende Vorstand der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer Gabriel A. Brennauer in den Worten „Close, Cost-Efficient, Competent“ zusammen. Damit lobt er die Nähe der Lieferanten zu dem Kunden, die mit den Lieferanten verbundene Kostenvorteile und ihre Qualifikation.
Nebenkosten sind essenziell
Weiterhin solle der Einkäufer nicht nur den Preis der Einkauf Beschaffung in Ost-Europa, sondern auch die anfallenden Nebenkosten berücksichtigen. Denn oft sind diese ausschlaggebender für die Einsparungen im Einkauf als der eigentliche Kaufpreis. „Der Preis ist nur die Spitze des Eisbergs“, rät Thompson McDaniel, Director Operational Excellence Group bei PricewaterhouseCoopers.
Einkäufer und Lieferanten
Für Ost-Europa seien der westliche Markt und die mit diesem verbundenen Lieferbeziehungen sehr wichtig. Allerdings sollten Einkäufer geduldig mit den Lieferanten aus Ost-Europa umgehen, und diesen genug Zeit lassen. Denn in der Lieferantenwahl steht Sorgfalt an erster Stelle. Daher organisierte man schon vor der Veranstaltung Treffen zwischen Lieferanten und Einkäufer, um Grundlagen für neue Partnerschaften und Geschäftspläne zu schaffen. Nach dem Prinzip eines „Blind Dates“ unterhielten sich beide Seiten und erhielten die Möglichkeit ihr Netzwerk auszuweiten. Dabei soll eine Art Erfahrungsaustausch stattfinden, von welchem beide Seiten profitieren können. Darüber hinaus hielten einige Einkaufsexperten Vorträge über relevante Themen zur Beschaffung in Ost-Europa. Themen wie die Risiken in der Lieferkette und dessen Bewältigung wurden angesprochen und diskutiert.
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