Europa plant 3,2 Milliarden Euro in Batteriezellen zu investieren

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 13.12.2019

Berlin investiert 1 Milliarde Euro in Batterieforschung und -entwicklung

Da Europa in der Produktion von Batteriezellen gegenüber Asien zurückfällt, wird die EU nun mehr in die Entwicklung von Akkus für Elektroautos investieren. Somit genehmigte die EU-Kommission den Aufbau einer eigenen europäischen Batterieproduktion. Geplant sind 3,2 Milliarden Euro für sieben Mitgliedsstaaten in den nächsten Jahren. Dieses Geld soll für das Forschungs- und Innovationsvorhaben bereitgestellt werden, welches von einer Privatinvestition über fünf Milliarden Euro mobilisiert werden soll.

„Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse“, schildert Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die Akkufertigung hat viele Vorteile von denen private als auch öffentliche Haushalte profitieren können. Die Mobilität wird emissionseffizienter und es werden neue Arbeitsplätze auf dem Markt geboten. Zudem bestehen eine höhere Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Voraussichtlich soll die Planung bis 2031 durchgesetzt sein.

Europa läuft Gefahr abhängig zu werden

Wenn Europa in der Batteriezellenfertigung nicht bald nachholt, besteht die Gefahr einer Abhängigkeit von dem asiatischen Markt. Denn Asien produziert 80 Prozent der weltweiten Batteriezellen – während Europa lediglich drei Prozent liefert. Dies hatte ebenfalls zu einer Batterieallianz geführt, welche Ende 2017 von der EU-Kommission geschaffen wurde. Der Zweck war es den bisherigen Rückstand aufzuholen. Diese Allianz soll wie die des Flugzeugbauers Airbus zusammengeschlossen werden.

Bisher arbeiten mehrere europäische Länder an diversen Programmen, um die eigene Fertigung auszubauen. Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier soll in Zukunft ein Drittel der weltweiten Produktion von Batteriezellen in Europa geschehen. „Das ist ein großer Erfolg für den Automobilstandort Deutschland und Europa“, erklärt Altmaier. Fortan können betroffene Staaten den teilnehmenden Betrieben Gelder zufließen lassen. Eine Förderobergrenze von 1,25 Milliarden Euro liegt für Deutschland als erlaubte staatliche Beihilfe vor. Davon will Berlin eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen.

Umweltfreundlichkeit ist ebenfalls das Ziel

Ebenfalls ist das Ziel „die Umweltverträglichkeit in allen Segmenten der Batteriewertschöpfungskette zu erhöhen“ für die Kommission von Bedeutung. Daher sollen Lithium-Ionen-Batterien für die Produktion vorgesehen sein. Diese haben den Vorteil, dass sie langlebiger sind und kürzere Ladezeiten haben.

Neben Deutschland sind ebenfalls andere Länder mit Staatshilfen beteiligt. Dazu gehören: Belgien mit 80 Millionen Euro, Finnland mit 30 Millionen Euro, Frankreich mit ganzen 960 Millionen Euro, Italien mit 570 Millionen Euro, Polen mit 240 Millionen Euro sowie Schweden mit insgesamt 50 Millionen Euro.

Ein Verbund bildet der Autobauer Peugeot und dessen Tochter Opel, als auch der Batteriehersteller Saft. Einen zweiten Verbund werden BMW, BASF und der Kleinzellenhersteller Varta bilden. Durch das schwedische Start-Up Northvolt will VW die Batteriezellenproduktion vorantreiben.