Geschäftsklima durch Engpässe der Industrie belastet

Autor: Thomas Wandler
Datum: 29.09.2021

Ifo-Index September 2021

In der deutschen Wirtschaft ist die Stimmung derzeit offensichtlich verhalten. Sie habe erneut einen Dämpfer erhalten, schreibt das Ifo-Institut.

In der deutschen Wirtschaft ist die Stimmung derzeit offensichtlich verhalten. Sie habe erneut einen Dämpfer erhalten, schreibt das Ifo-Institut. So sank der Ifo-Geschäftsklimaindex von 99,6 Punkten im August (saisonbereinigt korrigiert) auf 98,8 Punkte im September. Das Münchner Forschungsinstitut merkt an, dass dies der dritte Rückgang in Folge sei.“ rel=“noopener“ target=“_blank“>Ifo-Geschäftsklimaindex von 99,6 Punkten im August auf 98,8 Punkte im September. Das Münchner Forschungsinstitut merkt an, dass dies der dritte Rückgang in Folge sei.

„Flaschenhals-Rezession“

Die Firmen zeigen sich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Außerdem schauen sie mit mehr Skepsis auf die kommenden Monate. Das Ifo-Institut weist zur Erläuterung auf die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten hin. Diese bremsen nach seiner Aussage die Konjunktur. Dazu steht in der Pressemitteilung des Instituts: „Die Industrie erlebt eine Flaschenhals-Rezession.“

Klagen über Lieferengpässe im verarbeitenden Gewerbe

Im verarbeitenden Gewerbe hat sich der Geschäftsklimaindex deutlich verringert. Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage merklich schlechter. Ein stärkerer Rückgang wäre zuletzt im Mai 2020 beobachtet worden, erwähnt das Münchner Institut. Ebenfalls sei der große Optimismus bei den Erwartungen aus dem Frühjahr nahezu verschwunden. Zur Auftragslage schreibt das Ifo-Institut: „Die Auftragsbücher sind noch immer gut gefüllt, aber die Neubestellungen flachen ab.“

Wie schwierig die Lage aufgrund von Lieferengpässen ist, zeigen Äußerungen des Ifo-Konjunkturexperten Klaus Wohlrabe gegenüber Reuters, die in einem Artikel von Tagesschau.de zitiert werden. Demnach klagen fast 80 Prozent der Industriebetriebe über Engpässe bei Vorprodukten, nach 70 Prozent im Vormonat. Weiter sagt Wohlrabe: „Die Lager in der Industrie sind leergefegt.“ Dazu merkt der Ifo-Experte an, dass diese Knappheit zumindest teilweise über Produkte an Kunden weitergegeben werde. Es dürfte zu Preiserhöhungen

Besseres Geschäftsklima im Dienstleistungssektor

Für den Dienstleistungssektor berichtet das Ifo-Institut von einer Verbesserung des Geschäftsklimas. Deutlich zuversichtlichere Erwartungen der Unternehmen seien der Grund dafür. Jedoch beurteilen die Firmen die aktuelle Lage etwas schlechter. Im Gastgewerbe und Tourismus herrscht laut Bericht des Ifo-Instituts eine gewisse Zuversicht. In der Logistik trübten sich die Aussichten hingegen ein – im Einklang mit der Industrie -, wie das Münchner Institut mitteilt.

Im Handel zeigt sich kaum eine Veränderung des Geschäftsklimaindex. Mit ihrer aktuellen Lage sind die Händler etwas zufriedener. Allerdings blicken sie etwas pessimistischer auf die kommenden Monate. Über Lieferprobleme bei der Beschaffung äußerte sich eine große Mehrheit der Händler.

Erheblich verbessert hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe. Hier hat nach Aussage des Forschungsinstituts die Bewertung der aktuellen Lage den höchsten Stand seit März 2020 erreicht. Ebenfalls hätten sich die Erwartungen in diesem Sektor merklich aufgehellt, berichten die Münchner Forscher.