Geschäftsklima für mittelständische Unternehmen verbessert sich

Autor: Thomas Wandler
Datum: 19.11.2021

Nach 3 Monaten steigt die Stimmung erstmals für den Mittelstand

Das neue KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt das erste Mal seit Monaten im Oktober einen Anstieg der Stimmung bei mittelständischen Firmen an. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen fängt an, sich zu stabilisieren. Folglich wird damit der Abwärtstrend der vergangenen drei Monate beendet.

Grund für den Anstieg auf inzwischen 6,6 Saldenpunkte sind zum einen die verbesserten Geschäftserwartungen, die nun bei -0,1 Saldenpunkten liegen und sich somit immer weiter der Nulllinie nähern, die für den langfristigen Durchschnitt steht. Andererseits haben sich auch die Einschätzung der Geschäftslage gebessert, und zwar sind sie um 1,6 Zähler gestiegen und liegen bei 13,5 Saldenpunkten.

Großunternehmen im Abwärtstrend

Im Gegensatz zu den mittelständischen Unternehmen bewegt sich die Stimmung bei Großunternehmen im Oktober abwärts. Das Geschäftsklima liegt nur bei 3,2 Saldenpunkten und auch die Erwartungen haben einen Tiefpunkt von -4,1 Saldenpunkten erreicht.

Ein großer Faktor für das sinkende Geschäftsklima bei den großen Firmen sind die fortlaufenden Material- und Lieferengpässe.

Obwohl die mittelständischen Unternehmen mit denselben Problemen zu kämpfen haben, zwar nicht im gleichen Ausmaß wie Großunternehmen, zeigen sie sich optimistisch und schätzen ihre Geschäftslage sogar als überdurchschnittlich gut ein.

Materialknappheit bleibt weiterhin ein Problem

Die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, teilt mit, dass das stabile Geschäftsklima ein kleiner Hoffnungsschimmer sei, verglichen mit den sonst üblichen eher unerfreulichen Anfängen des Herbstquartals. Gleichzeitig wächst die Sorge um die Coronapandemie. Aufgrund der Kälte in den Wintermonaten werden die Menschen mehr Zeit in Innenräumen verbringen und somit die Gefahr sich anzustecken erhöhen. Dabei können nach Aussage der KfW kontaktintensive Dienstleistungen leiden, wenn sich Kunden freiwillig fernhalten.

Laut Köhler-Geib betreffen die Materialengpässe sowie die seit dem Spätsommer wachsenden Preise den Mittelstand genauso sehr wie die Großunternehmen.

Es wird angenommen, dass der Mangel an Materialien und Vorprodukten wahrscheinlich noch für eine längere Zeit bestehen bleiben wird. Die Expertin geht davon aus, dass nach einer Konjunkturdelle im Winterhalbjahr ein neuer Wachstumsschub innerhalb des Jahres 2022 zu erwarten ist.