Handelsstreit bedroht Amazonasgebiet

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 07.05.2019

Schwerwiegende Folgen für den Klimaschutz

Der Handelsstreit zwischen den USA und China verschärft sich. Nun sucht die Volksrepublik nach neuen Lieferanten für Soja und hat Brasilien in der näheren Auswahl.
Dies könnte jedoch schwerwiegende Folgen für den Regenwald im brasilianischen Amazonasgebiet haben. Brasilien müsste für den Platz neuer Felder große Waldflächen abholzen.

„Wir befürchten großflächige Abholzungen in Brasilien als Folge des Handelskrieges“, warnt Klimaforscher Richard Fuchs vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Handelsstreit sei katastrophal für den Amazonasregenwald.

Bis zu 12,9 Millionen Hektar neues Ackerland könnten in Brasilien benötigt werden, um den Bedarf Chinas an Soja zu decken. Diese Größe entspricht ca. der Fläche von Griechenland. Das hätte schwerwiegende Folgen für den Klimaschutz, denn das Amazonasgebiet ist ein CO2-Speicher mit globaler Bedeutung.

Erneute Zollerhöhung

US-Präsident Trump kündigte Sonntag erneut eine erhebliche Erhöhung der Einfuhrzölle für chinesische Waren an. Diese sollten bereits am kommenden Freitag eingeführt werden und von 10 auf 25 Prozent erhöht werden. Trump wollte die Erhöhung bereits im Dezember umsetzen, ließ jedoch aufgrund der Wiederaufnahme von Handelsgesprächen mit China davon ab.

Am Mittwoch trifft der chinesische Verhandlungsführer Liu in Washington ein, um erneut über den Handelsstreit zu verhandeln. Laut Medien ziehe China in Betracht, die Gespräche mit den USA zu beenden. Trumps Verhalten habe die Regierung in Peking überrascht und man wolle nicht unter Drohungen weiterverhalten, so das „Wall Street Journal“.