Loewe meldet erneut Insolvenz an

Autor: Marcus Schilling
Datum: 07.05.2019

Erneute Krise beim Unternehmen

Nach einer schweren Krise im Jahre 2013 hat der Fernsehhersteller Loewe nun erneut Insolvenz in Eigenverantwortung beantragt. Dies wurde am Freitag mittels einer veröffentlichen Mitteilung des Unternehmens bestätigt: „Unser relevantes Marktsegment in der gehobenen Preisklasse ist im laufenden Quartal um 20 Prozent rückläufig“, so Ralf Vogt, Geschäftsführer des Unternehmens.

Die Löhne und Gehälter der rund 500 Beschäftigten bei Loewe wurden in der Sanierungsphase des Unternehmens gesichert, ebenso soll der Geschäftsbetrieb ohne erhebliche Einschränkungen weiterlaufen.

Anders als bei einer herkömmlichen Insolvenz, wo das Management die Kontrolle verliert, bleibt bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung die Verantwortung des Unternehmens bei dem Management, wird jedoch von einem gerichtlich bestellten, externen Sachverwalter begleitet.

Loewe wurde 1923 gegründet und war zu dieser Zeit als Pionier der Fernsehtechnik bekannt. Seit mehreren Jahren aber hat das Unternehmen vor allem mit großer Konkurrenz aus Südkorea, Japan und China zu kämpfen.

In der Mitteilung des Unternehmens hieß es: „Das Management plant einen umfassenden strukturellen und personellen Umbau der Loewe-Organisation und eine Verschlankung des gesamten Unternehmens.“ Die Frage nach längerfristigen Konsequenzen der Sanierung für die Mitarbeiter blieb jedoch offen.

Vogt erklärt: „Das Loewe-Management ist erst vor wenigen Wochen angetreten, die Marke und das gesamte Unternehmen wieder erfolgreich zu machen. Wir mussten jetzt erkennen, dass dies schneller und konsequenter geschehen muss, als wir das noch zum Jahresbeginn angenommen hatten.“ Schon im Herbst 2013 wurde von dem Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung beantragt. Damals wurde das Problem mittels eines Investors gelöst.

Loewe’s Produktion erfolgt nicht mehr nur in Deutschland. Seit Februar dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem japanischen Elektrohersteller Toyoichi eingeht. Der Konzern möchte sich nicht mehr nur auf das Fernsehgeschäft fokussieren und plant noch in diesem Jahr auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin ein Home Entertainment System zu präsentieren.