VW steigert Umsätze trotz schwacher Märkte
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 06.05.2019
Rückstellung einer weiteren Milliarde
Volkswagen konnte zu Jahresbeginn trotz schwacher Märkte in der Automobilbranche den weltweiten Konzernumsatz steigern. Dies ist einem starken Geschäft der Kernmarke VW und schwerer Lkw zu verdanken. Der Anstieg war sogar höher als zunächst von Analysten erwartet.
Im ersten Quartal 2019 stiegen die Erlöse um 3,1 Prozent auf 60 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis vor Sondereinflüsse konnte aufgrund von günstigen Wechselkursen und positiven Effekten aus einer Fair-Value-Bewertung auf 4,8 Milliarden Euro wachsen. Jedoch sank der Gewinn auf 3,9 Milliarden Euro, insbesondere wegen hoher Aufwendungen für die Elektromobilität.
Analysten hatten zuvor einen Umsatz von 58,46 Milliarden Euro erwartet. Die Prognose für das laufende Jahr bleibt unverändert. Es wurde ein leichter Anstieg der Verkäufe und der Umsätze um bis zu 5 Prozent vorausgesagt. Die operative Rendite soll zwischen 6,5 und 7,5 liegen und damit auf dem Vorjahreswert bleiben.
Kosten überschreiten 30 Mrd. Marke
Inzwischen betragen die Kosten für den Dieselskandal den VW-Konzern mindestens 30 Milliarden Euro. Im ersten Quartal legte der Autobauer eine weitere Milliarde Euro für Rechtsrisiken im Rahmen der Manipulation von Abgaswerten zurück. Damit sollen Kosten für Rechtsanwälte, Vergleiche und ausstehende Verfahren abgedeckt werden, so VW-Finanzvorstand Frank Witter.
Der Großteil des bisher aufgewendeten Geldes wurde für Vergleiche in Nordamerika angewandt. In Deutschland laufen aktuell über 60.000 Einzelverfahren gegen VW oder die Konzerngesellschaften. Die meisten Kläger wollen Schadensersatz oder eine Rückabwicklung. Ebenfalls klagen Aktionäre bei dem Oberlandesgericht Braunschweig, da sie sich zu spät über das finanzielle Ausmaß des Dieselskandals informiert fühlen.
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