Industrie 4.0: Erwartungen der Unternehmen

Autor: Markus Rosenzweig
Datum: 06.11.2015

Studie untersuchte die Erwartungen an Industrie 4.0.

Die Umfrage

 
Unter der Leitfrage „Wie wird bzw. würde sich der Trend zu Industrie 4.0 auf die Kosten Ihres Unternehmens auswirken?“ holte man sich die Meinungen von 400 Geschäftsführern, Vorständen und Produktionsleitern. Die Unternehmen der Befragten haben mindestens 100 Mitarbeiter und gehören zu der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der chemischen Industrie und der Elektroindustrie. Die Antworten beliefen sich auf eine 7-stufige Skala, welche von „stark sinkende Kosten“ bis „stark steigende Kosten“ reicht.

Studie Industrie 4.0

Studie Industrie 4.0

Definition Industrie 4.0

 
Unter Industrie 4.0 versteht man die sogenannte vierte industrielle Revolution. Sie belegt und unterstützt den technologischen Wandel der modernen Produktionstechnik, welche sich zur intelligenten Fabrik entwickelt. In solch einer Fabrik sind sowohl Maschinen, als auch Produkte miteinander vernetzt, wodurch Effizienz gesteigert wird und Prozesse vereinfacht werden.

Die Ergebnisse der Studie

 
Das Ergebnis zeigt Trends und Meinungsbilder in den verschiedenen Branchen, allerdings liefert es auch eine Gesamtauswertung, welche branchenunabhängig ist. So gehen 30 Prozent der Befragten davon aus, dass die Kosten ihres Unternehmens durch Industrie 4.0 leicht sinken werden. 15 Prozent sind der Auffassung, dass die Kosten sinken werden und zwei Prozent prognostizieren, dass sie stark sinken. Während 31 Prozent mit gleichbleibenden Kosten rechnen, sind 22 Prozent der Meinung, dass die Kosten durch Industrie 4.0 steigen werden.

„Dank IT können in der Fabrik der Zukunft Arbeitsprozesse intelligenter organisiert, Kapazitäten besser ausgelastet und Wartungsfenster vorausschauender geplant werden“, sagt Wolfgang Dorst, Bereichsleiter Industrie 4.0 beim Bitkom. „Durch die insgesamt effizientere Organisation fallen in der vernetzten Fabrik auch weniger Kosten an. Das haben viele Unternehmen bereits erkannt“, so Dorst weiter.

Ganze 62 Prozent der Befragten nutzen bereits Industrie 4.0 oder planen das Konzept in Zukunft zu nutzen. Dabei liegt das größte Potenzial in der Elektrotechnikbranche. Dort versprechen sich 52 Prozent der Befragten eine Kostensenkung durch Industrie 4.0-Maßnahmen. Kurz dahinter liegen die Maschinen- und Anlagebaubranche und die Automobilbaubranche mit einer Erwartung von 49 Prozent. Die Chemiebranche kommt auf 40 Prozent.

„Zusätzlich zu dem Einsparpotenzial ermöglicht die intelligente Vernetzung von Produktion und Produkten außerdem völlig neue Geschäftsmodelle und damit Einnahmequellen – etwa durch die Herstellung von hochindividualisierten Produkten nach Kundenwunsch“, erklärt Dorst.