Internationaler Handelsstreit

Autor: Marcus Schilling
Datum: 01.08.2019

Deutsches Wachstum würde zur Hälfte sinken

Sollte der Handelsstreit mit den USA weiter eskalieren, geht die Bundesregierung von insgesamt 0,3 Prozentpunkten Wachstumsverlust der deutschen Wirtschaft aus. Dies wäre mehr als die Hälfte des erwarteten Zuwachses dieses Jahres.

Laut Wirtschaftsministerium würden die US-Strafzölle von 25 Prozent auf europäische Autos die Bruttowertschöpfung der deutschen Automobilindustrie um sieben Milliarden Euro auf längere Sicht verringern. Dies entspräche 0,2 Prozent des deutschen BIPs. Deutschland würde es 0,1 Prozent weiteres Wachstum kosten, wenn der US-chinesische Handelsstreit weiter eskalieren würde.

Die Konjunktur Deutschlands kühlt immer weiter ab. Im weiteren Verlauf des Jahres würde sie nach der Regierungsprognose nur noch um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Dennoch soll das Wachstum im kommenden Jahr weiter wachsen.

Linken-Politiker Fabio de Masi nimmt Stellung: „Die Bundesregierung redet die Auswirkungen von US-Strafzöllen auf Autos klein.“ Wenn man die Zuliefererbetriebe mit ein bezieht hängen etwa acht Prozent des Inlandsproduktes an der Autoindustrie. Nur durch mehr öffentliche Investitionen könnte Deutschland unabhängiger von US-Präsident Trump werden.