IWF: Weltwirtschaftlicher Ausblick – rauf oder runter?

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Autor: Marc Kloepfel
Datum: 07.10.2015

Prognosen der Ökonomen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am gestrigen Montag (05.10.) bekannt gegeben, dass er die reale Zunahme der globalen Wirtschaftsleitung auf 3,1 Prozent im Jahr 2015 schätzt. Demnach wird die Weltwirtschaft weniger wachsen als es noch im Frühling erwartet wurde. Dies ist somit das schwächste Wachstum seit der Finanzkrise. Im kommenden Jahr soll die globale Wirtschaft sogar auf 3,6 Prozent wachsen.

Chefökonom des IWF, Maurice Obstfeld, verwies auf drei Einflüsse, die die momentane wirtschaftliche Entwicklung prägen. Zum einen Chinas wirtschaftlicher Wandel. Hierbei soll der private Konsum und Dienstleistungen gefördert und die bisherige Abhängigkeit von Exporten und Investitionen gemindert werden. Zum anderen der Preiszerfall bei Rohwaren. Dieser ist seit Mitte 2011 zu beobachten und zurückzuführen auf die chinesische Wirtschaft. Außerdem die anstehende Leitzinserhöhung in den USA.

Der IWF rechnet in 2015/ 2016 bei den entwickelten Staaten mit einer Beschleunigung auf 2,2 Prozent. Im Vorjahr war nur ein Wachstum von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Die diesjährige Entwicklung ist zurückzuführen auf den Aufschwung in Europa und den USA. In den Schwellen- und Entwicklungsländern ist zum fünften Mal in Folge ein Rückgang der durchschnittlichen Expansionsrate zu verzeichnen. Laut dem IWF wird die Staatengruppe, die Staaten die an der Europäischen Währungsunion teilnehmen, in 2015 nur noch ein Wachstum von 4 Prozent erreichen. Im Vorjahr waren es noch 4,6 Prozent. Unverändert blieb die Prognose des IWF für China. Für das Jahr 2015 lag sie bei 6,8 Prozent. Für das kommende Jahr reduziert sie sich dann auf 6,3 Prozent.

Wie der Chefökonom des IWF ausführte, sind günstige Rohstoffe allein nicht Grund für die wirtschaftliche Abkühlung. Auch die politische Instabilität, ebenso wie ein Überhang an Schulden durch übermäßige Investitionen können weitere Ursachen sein. Weiterhin bestätigte der IWF Chefökonom die Widerstandsfähigkeit vieler aufstrebender Staaten gegenüber Schockereignissen von außen. Des Weiteren machte er auf flexible Wechselkursregime, höhere Devisenreserven und vermehrte Kreditaufnahmen in heimischer Währung aufmerksam.