Klöckner & Co als Vorreiter der Digitalisierung der Stahlindustrie
Autor: Marc Kloepfel
Datum: 16.03.2016
Kosteneinsparung, Service und Kundengewinnung stehen im Vordergrund
Das Unternehmen Klöckner & Co möchte alle Liefer- und Leistungsketten durchgängig digitalisieren. Erste Projekte sind bereits erfolgreich verlaufen.
Klöckner & Co zählt zu den größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributoren und zu den führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen der Welt. Über einen Webshop bietet das Unternehmen seinen Kunden nun die Möglichkeit, gewünschte Produkte Online zu bestellen. Hierdurch sollen eine enorme Effizienzgewinnung für den Einkäufer erfolgen und Kosten eingespart werden. „Unser Ziel ist es, die Lieferkette so weit wie möglich ins Netz zu verlagern. Auf Basis digitaler Lösungen wollen wir sämtliche Prozesse mit unseren Lieferanten und insbesondere mit unseren Kunden einfacher und effizienter gestalten“, äußert sich Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender von Klöckner.
Durch die Digitalisierung wurde ein Kundenportal erstellt, welches bereits mehr als 500 Kunden in Deutschland, Österreich und Ungarn vernetzte. Kurz nach der Einführung stiegen die Umsätze des Unternehmens in den USA über die Grenze von zwei Millionen Dollar. „Vor allem unsere Kunden in den USA sind begeistert und interessiert. Sie können beispielsweise auf unserem Kontraktportal ihren Vertragsstand sehen und neue Bestellungen auslösen. Es geht um die Frage, wie wir unseren Kunden mit digitalen Werkzeugen die Arbeit erleichtern. Im Mittelpunkt steht die Serviceplattform. Der Kunde hat ein Eingangsportal, egal ob er einen Vertrag mit uns hat oder spontan Stahl im Webshop kauft. Das ist aber erst der Anfang“, ergänzt Roth.
Bereits im Herbst ist man mit dem Berliner Online-Fachhändler Contorion eine Kooperation eingegangen. Diese stellen eine Plattform, die es ermöglichen soll, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen zu bedienen. „Dass ein Privatmann früher bei uns im Lager per Anruf oder Fax etwas bestellt hätte, wäre wegen des hohen Aufwandes und der damit verbunden Kosten im Grunde gar nicht möglich gewesen“, sagt Firmensprecher Christian Pokropp.
Bereits seit Anfang März bietet Klöckner & Co seinen Webshop innerhalb Deutschland an und soll nach und nach für weitere Länder ausgeweitet werden. Weitere Tools sollen während des Jahres zusätzlich in die Serviceplattform integriert werden. Für 2017 plant das Unternehmen eine Industrieplattform für Wettbewerber zu erstellen, mit der die Produktvielfalt und Preistransparenz für die Kunden ersichtlich wird.
„Die bereits erzielten Fortschritte und die positive Resonanz von Lieferanten, Kunden und Wettbewerbern zeigen uns, dass wir mit der Digitalisierung auf dem richtigen Weg sind. Um die digitale Führerschaft in unserer Branche weiter auszubauen, werden wir unsere Investitionen in diesem Bereich ausweiten und die Personalstärke unserer Digitalisierungstochter kloeckner.i im laufenden Jahr auf mindestens 40 Mitarbeiter verdoppeln. Unser Ziel bleibt ein Online-Umsatzanteil von über 50 % bis zum Jahr 2019“, so Rühl.
Kommentarbereich geschlossen.