Konjunktur erholt sich im 2. Quartal nur langsam

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 09.08.2021

Industrie kämpft noch immer mit Produktionsstillstand

Das ifo-Institut gibt bekannt, dass sich die Konjunktur im zweiten Quartal 2021 nur stockend erholt. Grund dafür ist die sinkende Wirtschaftsleistung im Bereich der Industrie. Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen erklärt: „Zwar sind die Auftragsbücher der Unternehmen prall gefüllt. Aber Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten stoppten eine Ausweitung der Produktion“.

Verglichen dazu konnte der Handel und der Dienstleistungsbereich einen Aufschwung erleben. Grund dafür sind sinkende Infektionszahlen und der schnelle Impffortschritt Anfang des Jahres. Somit konnten Umsätze grundsätzlich gesteigert werden.

Vorprodukte sind Mangelware

Für das dritte Quartal wird nur eine geringe Erholung der Wirtschaftsleistung prognostiziert. Konjunkturumfragen des ifo Instituts lassen darauf schließen, dass für das Verarbeitende Gewerbe eine sinkende Produktionsrate erwartet wird.
Unternehmen gaben aufgrund von Lieferengpässen schlechtere Erwartungen an. Im Juli gaben zwei Drittel der teilnehmenden Industrieunternehmen an, dass die Produktionsstopps durch den Mangel an Vorprodukten entstehen. Im April gaben noch 45 Prozent dieses Problem an. Die Stimmung ist auch zuletzt bei den Dienstleistern und dem Handeln etwas trüb. Infektionszahlen steigen und die Zahl der Impfungen sinken. Dadurch bleiben potenzielle Kunden weg.

Inflation wird 2022 sinken

In der nächsten Zeit steigern sich die Verbraucherpreise um vier Prozent. zum einen trägt der normale Mehrwertsteuersatz dazu bei, aber auch steigende Energiereise sind der Grund für den Anstieg. Allerdings wird für nächstes Jahr eine geringere Inflationsrate von zwei Prozent erwartet. Wollmershäuser erläutert: „Insofern gibt es für die Europäische Zentralbank derzeit noch keinen Anlass, die geldpolitischen Zügel zu straffen.“