Konjunkturprognose für 2023 und 2024

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 04.04.2023

Weiterhin angespannte Lage

Im Vergleich zum Herbst 2022 kam es zu einer leichten Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Dies berichtet der Sachverständigenrat Wirtschaft. Jedoch sei die Lage immer noch angespannt.

Die hohe Inflation werde die Wirtschaft auch in diesem Jahr stark belasten, wobei der Sachverständigenrat ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent in diesem Jahr und 1,3 Prozent im Jahr 2024 prognostiziert.

Wie Monika Schnitzer, die Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft, mitteilt, werde es keinen stärkeren Aufschwung in diesem und nächstem Jahr geben. Dies sei dem inflationsbedingten Kaufkraftverlust, den schlechteren Finanzierungsbedingungen sowie der sich nur langsam erholenden Auslandsnachfrage zu verantworten.

Inflationsrate bei 6,6 Prozent

Laut Einschätzungen des Sachverständigenrates werde die Inflationsrate dieses Jahr bei 6,6 Prozent liegen. „Die gestiegenen Erzeugerpreise und die zu erwartenden Lohnsteigerungen dürften die Verbraucherpreisinflation noch bis ins kommende Jahr hinein hoch halten“, erklärt Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft.

Im Jahr 2024 werde es erst zu einem spürbaren Rückgang der Inflationsrate auf 3,0 Prozent kommen, so der Sachverständigenrat.

Energieversorgungslage im Winter birgt Risiken

Die Großhandelspreise für Energie seien stark gefallen. Insgesamt verringerten sich so die kurzfristigen Abwärtsrisiken der deutschen Wirtschaft. Die Gefahr eines erneuten Preisanstiegs oder einer Gasknappheit soll jedoch im Winter 2023/24 weiterhin fortbestehen.

Die zukünftige Energieversorgungssituation im Winter werde laut dem Sachverständigenrat noch große Risiken bergen. Zur vollständigen Auffüllung der Gasspeicher sowie zur Verhinderung von Gasknappheit, soll laut Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft, ausgiebig Energie gespart werden.