Konjunkturprognose für 2022 und 2023

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.04.2022

BIP-Wachstum von 1,8 Prozent in 2022 zu erwarten

Der Sachverständigenrat (SVR) veröffentlichte am 30. März eine aktualisierte Konjunkturprognose für die Jahre 2022 und 2023. In der Prognose geht der SVR davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone um jeweils 2,9 Prozent in den Jahren 2022 und 2023 wachsen wird. Dabei setzt der SVR voraus, dass die Energiepreise im Prognosezeitraum weiterhin erhöht sind, aber die Energielieferungen aus Russland dennoch fortbestehen. Für Deutschland wird mit einem Wachstum des BIP von 1,8 Prozent im Jahr 2022 und von 3,6 Prozent im Jahr 2023 gerechnet.

Folgen des Krieges auf die Weltwirtschaft

Der Sachverständigenrat warnt zudem vor Auswirkungen des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine auf die Weltwirtschaft. Fortwährend hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Exportausfälle von Nahrungs- und Düngemittel werden vom SVR als Folgen des Krieges genannt. Vor allem das Wirtschaftswachstum der europäischen Union soll einen deutlichen Rückgang erleben. Denn mehrere Mitgliedstaaten seien sehr von Russlands Energieimporten abhängig.

Zudem verstärke der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen die Probleme in der globalen Wertschöpfungskette. Dazu komme es auch zu erhöhtem Inflationsdruck.

Inflationsraten für 2022 und 2023

Für die Euro-Zone geht der SVR davon aus, dass es zu Inflationsraten von 6,2 Prozent und 2,9 Prozent (HVPI – Harmonisierter Verbraucherpreisindex) in den Jahren 2022 und 2023 kommen wird. Für Deutschland wird erwartet, dass Inflationsraten von 6,1 Prozent im Jahr 2022 und 3,4 Prozent in 2023 (VPI – Verbraucherpreisindex) erreicht werden.

Abschwächende Lieferengpässe

Des Weiteren berichtet der Sachverständigenrat, dass es im Sommerhalbjahr 2022 zur Erholung der kontaktintensiven Dienstleistungen kommen dürfte. Infolge einer Stabilisierung der Konsumstruktur zwischen Gütern und Dienstleistungen, geht der SVR davon aus, dass sich die von der Pandemie verursachten Engpässe im laufenden Jahr allmählich abschwächen werden.