Konsumklima: Optimistischer dank Corona-Impfung?

Datum: 29.06.2021
Autor: Thanh Duy Tran

Deutsche Verbraucher so kaufbereit wie schon lange nicht mehr

Die Stimmung der deutschen Verbraucher steigt wieder. Grund dafür könnten vor allem die Corona-Impfungen sein. Das Marktforschungsinstitut GfK sieht für Juli einen Anstieg des Konsumklimaindex um 6,6 Punkt auf minus 0,3 Punkte. Zuletzt wurde ein Anstieg in dieser Höhe im August 2020 verzeichnet. Andere Experten gingen lediglich von einem Anstieg um 4,0 Punkte aus.

Gfk-Fachmann Rolf Bürkl sagt: „Wir lassen den Lockdown mehr und mehr hinter uns“. Die Inzidenzen sinken, die Zahl der Impfungen steigt, Geschäfte und Restaurants dürfen wieder öffnen. „Zudem ist nun auch Urlaub wieder möglich. Dies sorgt für steigenden Optimismus.“

Positiver Effekt auf Binnenkonjunktur

Besonders in den Bereichen, auf die im letzten Jahr verzichtet werden musst, wird es zum Nachholeffekt kommen. Dazu zählen unter anderem Restaurantbesuche, Reisen und Veranstaltungen, aber auch Bekleidung oder Dienstleistungen wie die von Friseursalons und Kosmetikstudios. Damit würde auch die Binnenkonjunktur sich wieder positiv auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken. Aktuell findet das Wachstum besonders durch die steigende Zahl der Exporte, vor allem nach China und die die USA statt.

Generell liegt das Konsumklima jedoch weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Es berücksichtigt dabei unter anderem die Faktoren Anschaffungsneigung und Einkommenserwartung.

Erwartungen so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr

In der Juni-Umfrage lag der Teilindex für die Konjunkturerwartungen bei 58,4 Punkten – der höchste Wert seit über zehn Jahren. „Eine Reihe von Beschäftigten werden die Kurzarbeit verlassen und verbessern damit ihre Einkommensposition“, hieß es.

Bei der Umfrage stach vor allem ins Auge, dass Menschen, die bereits eine Impfung gegen Covid-19 erhalten hatten, positiver gegenüber der Zukunft gestimmt waren als (noch) Nichtgeimpfte. 42 Prozent gaben an, die Pandemie weiterhin als bedrohenden Faktor für die Wirtschaft zu sehen.