Lieferketten drohen zu zerreißen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 09.03.2020

Änderung der Sourcing-Strategien

Die Gefahr des Coronavirus auf die Lieferketten wird inzwischen allen Beteiligten immer bewußter. Vor einigen Wochen war die Ruhe durch die Ferien in China noch trügerisch. Denn während der Neujahrsferien sind jedes Jahr ohnehin die Fabriken in China geschlossen. Ebenfalls waren die Auswirkungen auf die Lieferketten eine Zeit lang nicht klar erkennbar, weil viele Containerschiffe mit Ware noch unterwegs waren. Störungen in der globalen Seefracht führen aufgrund der Fahrtdauer erst mit Verzögerungen zu Auswirkungen in den jeweils nachfolgenden Bereichen der Lieferkette.

Jetzt ist die Bedrohung inzwischen akut, dass Liefervereinbarungen nicht eingehalten werden können und Materialreserven erschöpft sind.

Beispiele einiger Unternehmen

Nach eigenen Angaben waren die Einkäufer mittelständischer Unternehmen, die ein hohes Einkaufsvolumen in China haben, in letzter Zeit schon aktiv beim Ergreifen notwendiger Maßnahmen. So berichtete beispielsweise ein Automobilzulieferer vom Wechsel der Beschaffung aus China nach Osteuropa. Dieser Wechsel gelang allerdings nicht für die gesamte benötigte Warenmenge. Außerdem sind deutlich höhere Kosten entstanden.

Ein anderes Unternehmen der Automobilindustrie hat bezüglich seiner ursprünglichen Beschaffungsstrategie schon regionale Lieferanten für seine jeweiligen Produktionsstätten. Nun sollen die europäischen Lieferanten ihre Mengen steigern, um die chinesischen Werke des Unternehmens zu bedienen.

Ganz neue Alternativlieferanten zu finden, ist häufig ein längerdauernder Prozess, wie das Beispiel eines Maschinenbauers zeigt. Dieses Unternehmen, das derzeit noch seine Lieferkette aufrechterhalten kann, ist um den Aufbau eines neuen Lieferantenstammes in Europa bemüht. Um später den gewünschten Qualitätsstandard von den Lieferanten zu erhalten, müssen diese genau geprüft und gegebenenfalls qualifiziert werden. Dieser Prozess ist sehr aufwendig und dauert im besten Fall zwei bis drei Monate.

Risikoplan

In der Regel sollten Unternehmen immer einen Risikoplan zur Verfügung haben. Frühzeite Risikoerkennung und das rechtzeitige Nutzen von Alternativen kann die Gefahr von Lieferengpässen minimieren. Allerdings ist hierzu im Bedarfsfall eine genaue Kostenanalyse nötig.

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