Lieferkettenprobleme treiben Inflation

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.10.2021

Inflationsrate in Deutschland über 4 Prozent

Die Inflationsrate in Deutschland wird im September 2021 voraussichtlich 4,1 Prozent betragen. Diese Schätzung veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag.

Inflationsrate auf höchstem Stand seit fast 28 Jahren

Damit steigt die Teuerungsrate in Deutschland auf das höchste Niveau seit fast 28 Jahren. So ist beispielsweise einem aktuellen Artikel auf Tagesschau.de zu entnehmen, dass die Inflationsrate im Dezember 1993 den Wert von 4,3 Prozent erreichte. Danach hatte sie laut der F.A.Z. immer unter 4 Prozent gelegen.

Diverse Gründe

Als einen der Gründe für die hohen Inflationsraten seit Juli 2021 nennt das Destatis so genannte Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. Hierzu zählen insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und niedrigere Preise für Mineralölprodukte während der Krise. Diese Effekte wirken sich laut Erklärung der Statistiker nun erhöhend auf die Gesamtteuerung aus. Hinzu kommt die Einführung der CO2-Bepreisung seit Januar 2021.

Des Weiteren zeigt das Destatis in seiner Pressemitteilung die Auswirkungen durch Probleme in den Lieferketten auf. Konkret schreibt das Statistische Bundesamt von deutlichen Preisanstiegen auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Diese gehören nach Ansicht der Statistiker zu krisenbedingten Effekten, die sich vorerst nur teilweise und abgeschwächt in der Inflationsrate niederschlagen.

Keine Besserung in Sicht?

Unter Fachleuten scheint es aktuell Befürchtungen zu geben, dass sich die angespannte Lage nicht schnell bessert. So verweist beispielsweise das ZDF in einem Onlineartikel auf eine Äußerung, die Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, am Mittwoch tätigte. Diesbezüglich schreibt das ZDF, dass die Unsicherheit in den Unternehmen über die Lieferung von Rohstoffen und Materialien eine Bedrohung für das Wachstum sei. Ebenfalls zeigt das ZDF auf, dass Jerome Powell, Chef der amerikanischen Notenbank mit einem Andauern der Problematik bis ins nächste Jahr rechnet und dann auch eine noch länger anhaltend höhere Inflation als bislang gedacht erwartet.