Logistikimmobilien auf Rekordhoch
Autor: Ralf Windmüller
Datum: 17.01.2017
JLL-Analyse zum Logistik- und Industrieimmobilienmarkt 2016
Der inländische Logistik- und Industrieimmobilienmarkt hat das letzte Jahr gemäß einer Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) mit einem Rekord- Investmentergebnis beendet. Der Investmentumfang von 4,72 Milliarden Euro sei 2016 um ca. 620 Millionen Euro höher gewesen als noch in 2015. Obwohl der Markt für Gewerbeimmobilien in toto um vier Prozent nachgelassen habe, sei die Assetklasse Logistik/Industrie um 15 Prozent gewachsen.
„In der Investmentstatistik dieser Assetklasse gibt es seit 2010 gegenüber dem jeweiligen Vorjahr nur ansteigende Transaktionsvolumina – allein gegenüber dem fünf-Jahresschnitt ist ein Plus von 84 Prozent zu notieren”, so Willi Weis, Head of Industrial Investment JLL Germany. Ebenfalls seien die Quartalswerte stetig gewachsen: Von 830 Millionen Euro im ersten Quartal, über 1,02 und 1,2 Milliarden Euro in den folgenden bis 1,64 Milliarden Euro im vierten Quartal, was einem neuen Rekord entspricht.
„Die Dynamik des Marktes nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite kann einerseits anhand der Transaktionsanzahl verdeutlicht werden, die von rund 200 im Vorjahr auf über 250 zugelegt hat, andererseits an acht Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich. Allein diese machten über 1,5 Milliarden Euro”, erklärt Weis.
Die Beteiligung von Investoren aus dem Ausland erreichte 2016 gemäß JLL einen Anteil von 37 Prozent, was sich merklich unterhalb des Fünfjahresschnittes von 59 Prozent befindet. Trotzdem investierten nicht-deutsche Geldgeber absolut gesehen im Jahr 2016 mit 1,75 Milliarden Euro mehr als durchschnittlich in den Jahren von 2011-2015 (1,5 Milliarden Euro). Die große Nachfrage sänke weiterhin die Spitzenrenditen. Auf das Jahr hin betrachtet resultiere ein Rückgang in Höhe von 26 Basispunkten. Die Top-Renditen lägen seit dem letzten Quartal bei lediglich fünf Prozent. Demnach werden fünf Prozent in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart erreicht, in Berlin 5,1 Prozent.
„Für Core-Produkte werden die Renditen aufgrund der großen Nachfrage weiter unter Druck bleiben, wir erwarten einen weiteren, aber moderaten Rückgang der Spitzenrendite. Für den Core-plus-Bereich wird durch den hohen Anlagedruck auch der Druck auf die Renditen deutlicher zu spüren sein”, prognostiziert Weis und fügt an: „Auch 2017 werden größere Portfolien oder Plattformen am Kapital- oder Immobilienmarkt einen Exit suchen. In den Fokus der Anleger werden verstärkt auch Unternehmensimmobilien rücken. Corporates dürften die Gunst der Stunde nutzen und über Sale-and-Lease-Back nachdenken oder nicht mehr betriebsnotwendige Immobilien veräußern.“
Zukünftig rechnet Weis mit einem vergleichbar starken Ergebnis wie in 2016: „Auch ein weiterer Anstieg ist nicht gänzlich auszuschließen.“
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