Maschinenbau vs. Coronavirus
Autor: Thomas Wandler
Datum: 23.03.2020
Taiwan erholt sich dank besserer Lieferketten
Schon seit 2019 ist der Maschinenbau von Gewinneinbrüchen und Verlusten gezeichnet. Grund sind globale Handelskonflikte und eine schwache Konjunktur. Das Schlussquartal im Vorjahr musste bereits sieben Prozent einbüßen, weswegen die Produktion um 2,8 Prozent im gesamten Jahr gesunken war. Genauso sind die Auftragseingänge bereits im letzten Jahr um neun Prozent gesunken. Trotz negativer Entwicklung blickte man hoffnungsvoll in das neue Jahr 2020 – wegen des Coronavirus sagt der VDMA deutlich schlechtere Werte voraus.
Die Corona-Pandemie soll laut dem „Deutsche Industrie- und Handelskammertag“ zum schlimmsten Einbruch der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise 2008 und 2009 führen. VDMA-Präsident Carl Martin Welcker erklärt: „Die Ausbreitung des Corona-Virus wirft uns spürbar zurück. Selbst unter der Annahme, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr entspannt und die Geschäfte wieder besser laufen, werden wir die zusätzlichen Rückgänge in diesem Jahr nicht mehr wettmachen können. Soweit das heute überhaupt berechenbar ist, erwarten wir für 2020 ein reales Produktionsminus von fünf Prozent.“
Europäische Betriebe kämpfen um die Existenz, während die Wirtschaft in Asien dabei ist sich wieder zu erholen. Beispielsweise erwirtschaften taiwanische Maschinenbauunternehmen fortan positive Zahlen. Taiwan hat den Vorteil, dass vollständige Lieferketten im Landesinneren zur Verfügung stehen. Somit ist das Land von ausländischen Zulieferern unabhängig. Vorsitzender der Taiwan Machinery Industry Association, Ko Ba-Hsi prognostiziert, dass die Auswirkung der Pandemie nur vorläufig anhalten werde. Im zweiten Halbjahr 2020 solle bereits die Nachfrage nach taiwanesischen Maschinenprodukten wieder steigen. Die Auftragsbücher seien bereits mit wieder aufgenommenen Stornierungen gefüllt. Der Großteil der Anfragen stammt aus Südostasien sowie den USA.
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