Mittelstand: Vorbereitungen für den „Post-Corona-Boom“

Autor: Thomas Wandler
Datum: 21.06.2021

Studie „Mittelstand im Mittelpunkt“

Die Meldung der DZ Bank lautet: „Mehr Arbeitsplätze, mehr Investitionen: Mittelstand macht sich bereit für ‚Post-Corona-Boom‘.“ Mit ihr berichtet das Geldinstitut über die Ergebnisse der Studie „Mittelstand im Mittelpunkt“.

Repräsentative Umfrage unter 1.000 Unternehmen

Die Studie erstellte die DZ Bank gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Dafür wurde zwischen dem 10. und dem 26. März 2021 eine repräsentative Umfrage unter 1.000 mittelständischen Unternehmen durchgeführt.

Großteil der Geschäftsindikatoren wieder auf Vorkrisenniveau

Nach Aussage der DZ Bank zeige die Umfrage, dass der deutsche Mittelstand die Coronakrise allmählich abschüttele. Zwar seien die Auswirkungen der Pandemie in der aktuellen Geschäftslage vieler Firmen noch spürbar. Jedoch befänden sich alle anderen Geschäftsindikatoren bereits wieder auf Vorkrisenniveau.

Steigende Investitionsbereitschaft

Neben dem Interesse, Neueinstellungen vorzunehmen, steigt auch die Bereitschaft, zu investieren. So wollen 77 Prozent der Befragten in den nächsten sechs Monaten Geld für Zukunftsprojekte bereitstellen – das sind nach Aussage der DZ Bank mehr als noch vor der Krise.

Auf einem Zehn-Jahres-Tief lag die Investitionsbereitschaft des Mittelstands im Herbst, als weniger als 69 Prozent der Firmen ihr Interesse daran bekundeten. Dabei sei der Mittelstand sonst investitionsfreudig, wie die DZ in ihrer Pressemitteilung hervorhebt.

Nicht nur die Bereitschaft, Investitionen zu tätigen, hat sich erhöht, sondern auch das geplante Investitionsvolumen. So gibt mittlerweile jedes dritte Unternehmen an, seine entsprechenden Volumina zu erhöhen. Im Herbst wollten dies nur 22 Prozent der Befragten.

Uwe Berghaus, Firmenkundenvorstand der DZ Bank kommentiert die Studienergebnisse wie folgt: „Die Konjunktur steht im Zeichen einer starken Erholung.“ Die Unternehmen stellten jetzt die Weichen, um langfristig vom Aufschwung zu profitieren.

Belastung durch hohe Rohstoffkosten

Allerdings gibt es ein Thema, dass dem Mittelstand offenbar aktuell Sorgen bereitet. So sehen rund 60 Prozent der Befragten die Rohstoff- und Materialkosten als ein akutes Problem für ihr Geschäft. Das seien der DZ Bank zufolge so viele wie nie zuvor. Mehr als die Hälfte der Mittelständler beobachtet auch die steigenden Energiekosten mit Sorge.

Die DZ Bank stellt fest, dass die hohen Einkaufskosten nicht ohne Folgen für die Absatzpreise der Unternehmen bleiben werden. Nach rund 20 Prozent der Firmen im Herbst, wollen nun knapp 36 Prozent in den nächsten Monaten ihre Preise anheben. Nur 6 Prozent der Unternehmen rechnen mit Preissenkungen.

Dazu gibt Uwe Berghaus folgenden Hinweis: „Viele der betroffenen Unternehmen benötigen eine Zwischenlösung, bis sie die eigenen Preise anpassen können. Deshalb entsteht für viele Mittelständler aktuell vorübergehend wieder ein erhöhter Finanzierungsbedarf.“