Neue Studie zur Risikoprävention im Lieferantenmanagement
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 26.02.2016
Viele Unternehmen sind im Hinblick auf ihren Supply Chain Prozess schwach aufgestellt
Immer komplexer werdende Produkte und branchenübergreifende Geschäftsmodelle verändern Unternehmen, vor allem ihre Wertschöpfungsketten und stellen diese erneut vor großen Herausforderungen. Jetzt hat die Technische Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem BME-Region Berlin-Brandenburg, eine neue Studie hervorgebracht. In ihrer Studie „Total Supplier Management – Strategische Wettbewerbsvorteile durch Risikoprävention im Lieferantenmanagement“ wurden 221 Firmen aus Dienstleistungsunternehmen, Industrie und Handel befragt.
Es hat sich herausgestellt, dass Firmen sich bislang eindeutig zu wenig mit dem Thema Risikoprävention im Supply Chain Prozess beschäftigen. Lediglich 17 Prozent der Befragten betreiben ein vorbeugendes Management, indem sie eine frühzeitige und standardisierte Einbindung ihrer Lieferanten einführen. Dagegen bewerten mehr als zwei Drittel der Unternehmen nur eine Auswahl der Supplier.
Darüber hinaus untersuchte die Studie Schwerpunkte wie das ganzheitliche Lieferantenmanagementsystem, die dynamische Veränderung der Wertschöpfungsnetzwerke und Unternehmensstrukturen, die zusammen letztendlich einen erheblichen Bezug auf den Erfolg darstellen. Allerdings erfolgt im Hinblick dessen grundsätzlich nur ein reaktives Risikomanagement seitens der Unternehmen. Ebenfalls sank im Vergleich zu früheren Erhebungen der Reifegrad des vorhandenen Lieferantenmanagements.
Oftmals fehlt es Unternehmen an effizienten Reportingsystemen. Diese sind bei lediglich 23 Prozent vollständig und bei 15 Prozent der Unternehmen redundanzfrei. Darüber hinaus werden nur 57 Prozent der aktuellen Daten zur Verfügung gestellt. Weniger als jeder Zehnte prüft neben Lieferantenbewertungen noch zusätzlich zukunftsbezogene Daten aus Prognosen und Trendanalysen. Nur ein Viertel der Befragten geben zu, dass durch fehlende Kostenstrukturen die Prozesskosten und der Nutzen ihres Lieferantenmanagements erfasst werden.
„Je mehr Bausteine des ganzheitlichen Lieferantenmanagements umgesetzt werden, desto besser kann auch das Zusammenwirken dieser Bausteine funktionieren.“, halten die Studienautoren zusammenfasend fest und fügen weiterhin an: „Erst die Implementierung der Gesamtheit führt zum Erfolg.“
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