Noch höhere Zahl an Kurzarbeitern erwartet

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 15.04.2020

Umfrage des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall

Am Montag informierte der Verband Gesamtmetall über eine Befragung hinsichtlich der Auswirkungen durch die Corona-Krise. Dabei antworteten rund 1400 Unternehmen mit zusammen etwa 860.000 Beschäftigten in der ersten Aprilwoche. Der Verband Gesamtmetall vertritt Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, einschließlich der Autoindustrie und dem Maschinenbau.

Gemäß der Gesamtmetall-Umfrage wird schon in 43 Prozent der Firmen Kurzarbeit betrieben. In weiteren 40 Prozent der Betriebe gibt es diesbezüglich Planungen. Bei einer Hochrechnung der Daten wird erkennbar, dass inzwischen 1,2 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Kurzarbeit tätig sind. Bis Mai geht der Verband von rund 2,2 Millionen Kurzarbeitern in diesem Wirtschaftsbereich aus.

Es wird also befürchtet, dass allein in der Metall- und Elektroindustrie die Zahl der Kurzarbeiter etwa so hoch sein werde wie diejenige, mit der die Bundesregierung bislang für die gesamte Wirtschaft gerechnet hatte. So ging die Regierung im März von bis zu 2,35 Millionen Kurzarbeitern und dafür von Mehrausgaben von 10 Milliarden Euro aus. Bei der Bundesagentur für Arbeit haben inzwischen mehr als 650.000 Unternehmen Kurzarbeit angemeldet. Allerdings nennt die Behörde noch keine Schätzungen, um wie viele Arbeitnehmer es sich hierbei handelt. Denn die Datenbasis dazu ist aufgrund vieler Neuanträge derzeit zu unsicher.

Auffällig ist in der Metall- und Elektroindustrie der hohe Arbeitsausfall pro Kurzarbeiter. So liegt dieser aktuell bei durchschnittlich 67 Prozent der Normalarbeitszeit. Sonst fallen in einer Krise im Durchschnitt 30 bis 50 Prozent der Normalarbeitszeit aus.

Das Auftragsvolumen der gesamten Metall- und Elektroindustrie reduzierte sich gemäß der Umfrage im ersten Quartal dieses Jahres um 14 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal im letzten Jahr. Dabei sind einzelne Bereiche wesentlich stärker von der Krise betroffen. So lag das Auftragsvolumen im Automobilbau im ersten Quartal sogar um 26 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

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