Noch keine Einigung der Ölstaaten

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 07.04.2020

Treffen der Opec+ wurde auf Donnerstag verschoben

Für den Montag dieser Woche hatte die Opec + eine Dringlichkeitssitzung geplant. Doch diese wurde kurzfristig auf den kommenden Donnerstag verschoben. Als Grund für die Verschiebung wurde aus Teilnehmerkreisen bekannt, man habe zunächst weiteren Diskussionsbedarf.

Seit Wochen versuchen die Ölstaaten sich bezüglich einer Kürzung der Fördermengen zu verständigen, um den massiven Ölpreisverfall aufgrund der Corona-Krise zu stoppen. Wahrscheinlich wird es bis zu einer Einigung auf eine gemeinsame Linie noch dauern. Entsprechend äußerte Eugen Weinberg, Ölfachmann der Commerzbank, eine Vermutung: „Russland und Saudi-Arabien werden irgendwelche Äußerungen von sich geben, die Vereinigten Staaten werden teilweise unterschiedliche Sichten vertreten, Trump wird wieder über Öl twittern.“ Allerdings scheint eine Einigung der Ölstaaten nach Aussage von Eugen Weinberg nur einen geringen Effekt auf den Ölpreis zu haben. So wies er darauf hin, dass es recht wenig bringe, wenn es der Opec und ihren Verbündeten gelingen sollte, Kürzungen umzusetzen, denn das Loch auf der Nachfrageseite sei unglaublich groß.

Vergangenen Donnerstag stieg der Ölpreis zeitweise um 40 Prozent wegen einer Äußerung Donald Trumps. Er behauptete, dass Saudi-Arabien und Russland miteinander gesprochen hätten und die Ölförderung um 10 bis 15 Millionen Barrel am Tag reduzieren könnten.

Aber es herrscht weiterhin Uneinigkeit zwischen Saudi-Arabien und Russland. Jedoch zeigte Russland zwischendurch Verhandlungsbereitschaft. So könne es sich eine Verringerung der eigenen Ölförderung um 10 Prozent vorstellen, wenn die USA mitmachen. Nach einer Aussage von Putin, sei es notwendig, die Anstrengungen zu vereinen, um den Markt auszugleichen.
Für die USA ist es allerdings schwierig innerhalb des eigenen Landes eine Reduzierung der Ölfördermenge durchzusetzen. Denn dort ist die Ölbranche anders als in anderen Ländern privatwirtschaftlich organisiert. Des Weiteren ist man sich innerhalb der Ölindustrie in den USA nicht einig bezüglich einer Begrenzung der Fördermenge, wie am Freitag bei einem Treffen zwischen Donald Trump und Vertretern der Branche deutlich wurde.

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