Risikomanagement im Lebensmittelhandel

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 12.11.2015

Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der AFC Risk & Crisis Consult (AFC) stellen Studie vor

Der weltweite Handel mit Lebensmitteln hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Daher wird der Wettbewerb noch intensiver von Marktteilnehmern besetzt. Mit dem zunehmenden Handel im globalen Wareneinkauf steigen besonders in der Lieferkette auch die Risiken.

Eine aktuelle Studie „Risiko – und Krisenmanagement 2015“ von der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der AFC Risk & Crisis Consult (AFC) verdeutlicht, dass großer Handlungs- und Anpassungsbedarf für das Risiko- und Krisenmanagement besteht, obwohl Unternehmen zunehmend auf Risiken vorbereitet sind.

Risikomanagement im Lebensmittelhandel

Risikomanagement im Lebensmittelhandel


Wichtige Maßnahmen zur Risikosteuerung werden bereits durchgeführt, um effizientes Risikomanagement zu betreiben. Das präsentierte die Studie als Ergebnis. Beispielsweise führen die befragten Unternehmen verpflichtende Zertifizierungen (67%), Audits und Kontrollen (64%) oder sogar risikobasierte Lieferantenbewertungen (58%) durch.

Um sich an der gesamten Supply Chain abzusichern, werden auch andere Maßnahmen durchgeführt wie etwa Mitarbeiterschulungen oder regelmäßiges Risiko-Monitoring. Diese Maßnahmen sollen bevorzugt zur Sensibilisierung der Mitarbeiter dienen und den steigenden Anforderungen gerecht werden.

In vielen Bereichen sind Unternehmen zukünftig für effizientes Risikomanagement verantwortlich. Laut Studie bestehen potentielle Risiken in der Produktkontamination & Lebensmittelsicherheit (75%) als auch bei kritischen Anspruchsgruppen, wie etwa Verbrauchern oder Medien (68%). Ebenso müssen sich Unternehmen mit anderen Faktoren auseinander setzten, wie etwa einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit (49%), Lieferanten- und Lieferausfälle (38%) sowie Lebensmittel-Betrug (46%). Daher ist es unbedingt erforderlich für Unternehmen eine geeignete Risikoprävention, Krisenkoordination und Kommunikation zu betreiben, um Risiken zu managen.

Die Studie zeigt jedoch, dass Unternehmen bezüglich der Risiken gut aufgestellt sind und ein funktionierendes Krisenmanagement besitzen. Bei den meisten Unternehmen sind in diesem Sinne ein Krisenhandbuch (79%), Definition eines Krisenstabs (86%) und Ablaufpläne zur Vorgehensweise im Krisenfall (81%) vorhanden.

Das Ergebnis der Studie zeigt eine gute Aufstellung der Unternehmen bezüglich des Risiko- und Krisenmanagements, jedoch besteht bei einem Drittel der befragten Unternehmen ein Optimierungsbedarf. Besonders, was Zuteilung der Verantwortlichkeit oder Definition von Abläufen angeht, müsse im Optimierungsprozess eindeutig berücksichtigt werden.