Schwankender Ölpreis wegen des Coronavirus
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 06.02.2020
Niedriger Ölverbrauch in China erwartet
Immer deutlicher wird, dass das Coronavirus zunehmenden Einfluss auf die Weltwirtschaft hat, auch auf den Ölverbrauch und den Ölpreis.
Fachleute der Energiewirtschaft erwarten inzwischen, dass sich der Ölverbrauch in China in diesem Monat um 25 Prozent reduziert. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur wurden im Februar 2019 in China noch etwa 13 Millionen Barrel Öl am Tag nachgefragt – ein Barrel entspricht 159 Litern. Jetzt gehen Führungskräfte mehrerer großer chinesischer Raffinerien davon aus, dass die landesweite Ölnachfrage im Februar dieses Jahres um 3,2 Millionen Barrel pro Tag im Vergleich zum Vorjahr sinken wird.
Nach Absinken des Ölpreises, nun eine leichte Erholung
Der Anfang der Woche war von einem sinkenden Ölpreis geprägt. So lag dieser zwischendurch auf seinem niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Im Januar kostete Öl etwa 20 Prozent mehr.
Noch am späten Dienstagabend sank der Ölpreis. Zwischenzeitlich lag der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bei 53,69 US-Dollar. Aber seit dem Mittwochmorgen gibt es offenbar eine Erholung. So kostete die Nordseesorte Brent am späten Mittwochnachmittag 55,98 US-Dollar pro Barrel.
Am heutigen Donnerstag stieg der Ölpreis am Vormittag weiter. So erreichte ein Barrel der Nordseesorte Brent den Preis von 56,35 US-Dollar. Aktuell schwankt der Preis auf leicht niedrigerem Niveau.
Treffen der Opec+
Ein Grund für die Erholung des Ölpreises ist aktuell wahrscheinlich die Erwartung des Marktes, dass die Fördermenge reduziert wird. Noch bis heute trifft sich eine Expertengruppe der OPEC+. Das Treffen war ursprünglich für zwei Tage angesetzt und wurde dann um einen Tag verlängert. Bei der OPEC+ handelt es sich um einen Zusammenschluss der OPEC mit verbündeten Staaten einschließlich Russland. Es wird vermutet, dass Saudi-Arabien eine Reduktion der Fördermenge um bis zu 500 000 Barrel Öl pro Tag erreichen möchte.
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