S&P Global/BME-Einkaufsmanagerindex auf 18-Monatstief gefallen

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 08.04.2022

Ukraine-Krieg wirkt sich auf Lieferketten aus

Das Wachstum in Deutschlands Industrie habe sich im März abgekühlt, schreiben der Informationsdienstleister S&P Global und der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME). So kommentieren sie in ihren Pressemitteilungen die jüngsten Daten zum S&P Global/BME-Einkaufsmanagerindex (EMI).

Es wird dabei auch angemerkt, dass die Geschäftsaussichten eingebrochen seien. Insgesamt sank der Einkaufsmanagerindex von 58,4 Punkten im Februar auf 56,9 Punkte im März. Damit sei der Index auf ein 18-Monatstief gefallen.

Als Hauptursache dieser Entwicklung nennt S&P Global den Krieg in der Ukraine. Dieser habe die Exportnachfrage gedrückt und zu neuen Lieferengpässen geführt.
In seiner Mitteilung weist der BME darauf hin, dass den Firmen auch der steigende Kostendruck Sorgen bereite, nachdem die Einkaufspreise wegen hoher Rohstoffnotierungen gestiegen sind.

Die Vorstandsvorsitzende des BME, Gundula Ullah, kommentiert die Umfrageergebnisse wie folgt: „Die aktuellen EMI-Zahlen verheißen für den weiteren Konjunkturverlauf nichts Gutes. Der Krieg in der Ukraine verschärft die coronabedingten Engpässe der Industrie bei Rohstoffen und Produktionsmaterialien zusätzlich.“

Produktion

Den zweiten Monat in Folge hat das Produktionswachstum an Schwung verloren. Einige Firmen konnten laut dem BME ihre Fertigung aufgrund von Neuaufträgen ausweiten. Dagegen berichteten andere Unternehmen von Lieferengpässen und coronabedingten Personalausfällen.

Einkaufspreise

Die Einkaufspreise in der Industrie sind weiterhin sehr hoch. Zusätzlich verweist der BME auf die Inflationsrate, die sich dem Verband zufolge hauptsächlich aufgrund des Anstieges der Energie- und Rohstoffpreise erhöhte.

Geschäftsaussichten

Die Geschäftsaussichten seien geradezu eingebrochen, schreibt S&P Global. Der entsprechende Teilindex sank laut dem BME um 18 Punkte. Dies sei das zweitgrößte Minus seit Beginn der Umfrage. Noch stärker war dieser Teilindex zu Beginn der Coronavirus-Pandemie im März 2020 gesunken.

Sorgen machen sich etwas mehr als die Hälfte der Befragten besonders um die zukünftige Nachfrage, die hohe Inflation sowie die anhaltenden Lieferengpässe.