Stark steigender Wasserstoffbedarf erwartet
Autor: Thomas Wandler
Datum: 14.05.2021
Strategy&-Studie über Bedarf und Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstoff
Laut einer neuen Studie kann der Aufbau einer kohlenstoffarmen Wasserstoffwirtschaft ein entscheidender Eckpfeiler der Energiewende sein. Diese Studie trägt den Namen „Laying the foundations of a low carbon hydrogen market in Europe“. Sie stammt von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.
Verdopplung des globalen Wasserstoffbedarfs bis 2040
Es wird damit gerechnet, dass der globale Wasserstoffbedarf zwischen 2019 und 2030 von 71 Megatonnen auf 88 Megatonnen wächst. Bis 2040 wird er sich möglicherweise auf 137 Megatonnen verdoppeln.
Hintergrund ist ein anhaltender Nachhaltigkeitstrend, in dem Kohlenwasserstoffe in der Wirtschaft sukzessive ersetzt werden. Als weitere Prognose nennt die Strategieberatung sogar eine Versiebenfachung des Wasserstoffbedarfs auf 519 Megatonnen bis zum Jahr 2070.
Emissionseinsparungen möglich
Von der Nutzung dieser Wasserstoffmengen entfallen 2070 wahrscheinlich 30 Prozent auf das Transportwesen, 20 Prozent auf den Flugverkehr und 15 Prozent auf die Industrie. Für die Energieerzeugung werden in dem Jahr eventuell 15 Prozent verbraucht.
Als Vorteil für Wasserstoff können Emissionseinsparungen im Transport, Flugverkehr und in der Industrie angesehen werden. Dazu erklärt Strategy& weiterführend, dass grüner Wasserstoff beispielsweise in der Stahlproduktion das Potential besitze, Emissionen in Bereichen zu reduzieren, in denen dies aus Energieeffizienzgründen bisher kaum möglich war. Neben der Stahlproduktion nennt die Beratungsgesellschaft hierbei auch die Herstellung von synthetischem Kerosin.
Grüner Wasserstoff 2030 wettbewerbsfähig
Für den erfolgreichen Durchbruch von grünem Wasserstoff muss laut der Studie unter anderem angebotsseitig der Aufpreis im Vergleich zu kohlenstoffreichen Technologien überwunden werden. So macht aktuell die in dem Herstellungsprozess aufzuwendende Elektrizität 60 bis 70 Prozent der variablen Kosten von grünem Wasserstoff aus, wie Strategy& schreibt.
Allerdings wird davon ausgegangen, dass grüner Wasserstoff in großen Mengen bereits 2030 wettbewerbsfähig sein kann. Dafür müssen nach Angaben von Strategy& die Stromgestehungskosten (LCOE – levelized cost of energy) bei erneuerbaren Energien auf unter 20 US-Dollar je Megawattstunde fallen und gleichzeitig die CO2-Abgaben ansteigen.
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