Trend: Umweltfreundliche Lebensmittelpackungen

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.08.2020

Digitale IFAT impact Business Summit

Der Trend für umweltfreundliche Lebensmittelverpackung ist ständig im Wachstum. Zum einen ist im Jahr 2019 ein Verpackungsgesetz in Kraft getreten, welches höhere Recyclingquoten garantiert und zum anderen steigt auch der Wunsch der Konsumenten danach ihre Lebensmittel weniger oder gar nicht verpackt kaufen zu können. In dem Sinne wird der digitale IFAT impact Business Summit vom 8. – 10. September 2020 veranstaltet. Dort werden Abfallwertung, Recycling und Rohstoffmanagement thematisiert.

Nahrungsmittel- und Getränkehersteller müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Peter Feller, Hauptgeschäftsführers der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) erklärt: „Für die Ernährungsindustrie kommt es unter anderem darauf an, für ein recycling-gerechtes Design der eingesetzten Verpackungen Sorge zu tragen und darüber hinaus ökologisch und ökonomisch abzuwägen, ob und inwieweit Rezyklate in den genutzten Verpackungen eingesetzt werden können“.

In dem Zusammenhang muss ebenfalls der Ressourcenverbrauch strikter eingeplant werden. Feller sagt: „Zum Beispiel wirken kleinere Portionsverpackungen der Lebensmittelverschwendung entgegen, erfordern aber einen relativ höheren Materialaufwand“. Gleichzeitig steht der Schutz des Verbrauchers im Mittelpunkt. Die Produkte müssen vor schädlichen Außeneinflüssen geschützt werden, damit diese nicht auf den Verbraucher übertragen werden.

Die verschiedenen Methoden

Um die Umwelt mehr zu schützen verwendet der Spirituosenhersteller Diageo Papier als Material für seine Whisky-Flaschen der Produktreihe Johnny Walker. Im Jahr 2019 stellte der Brauereikonzern Carlsberg zwei Prototypen der „Green Fibre Bottle“ vor, die ebenfalls aus Papier bestehen.

Man kann ebenfalls auf biobasierte Kunststoffe zurückgreifen, die Stärke und Cellulose als Ausgangsmaterial verwenden. Peter Désilets, Geschäftsführer von Pacoon erzählt: „Diese wurden teilweise schon vor Jahrzehnten entwickelt, kamen aber bislang noch nicht so richtig aus den Startlöchern, denn der erdölbasierte Kunststoff ist billig, einfach anzuwenden – und die Verantwortung für die Entsorgung der mineralölbasierten Verpackungen wurde mit der Lizenzgebühr an die Dualen Systeme abgetreten“.

Eine andere Methode bietet die Pacoon GmbH. Geplant sind wiederverwendbare Lebensmittelverpackungen, die durch Mehrwegboxen veräußert werden und anhand eines Rücknahmesystems wieder zum Hersteller zurückgelangen sollen. Désilets sagt: „Wir sehen dabei einen ganzheitlichen, disruptiven Ansatz des bestehenden Mehrwegsystems, um die Optimierungspotenziale zu heben. Am Ende sollen ein einfaches System für den Verbraucher sowie eine deutliche Kosten- und Materialeinsparung für die Hersteller stehen.“