US-Strafzölle beeinflussen Deutschland kaum
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 23.07.2018
China im Fokus des Handelskonflikts
US-Präsident Trump führte vor einem Monat Strafzölle für europäische Stahl- und Aluminiumimporte ein. Einige befürchteten dadurch den Zusammenbruch europäischer Handelsunternehmen. Der vierteljährlich veröffentlichte Transportbarometer Timocom zeigt jedoch ein anderes Ergebnis. Demnach sind europäische Handelsunternehmen weiterhin ausgelastet.
Laut Unternehmenssprecher Gunnar Gburek von Timocom sei der europäische Markt von den Strafzöllen nicht beeinflusst. Anhand der Zahlen des zweiten Quartals 2018 lässt sich erkennen, dass insbesondere für wirtschaftsstarke deutsche, aber auch europäische Unternehmen, eine hohe Angebotslage besteht.
Wie im Vorjahr ist laut Gburek das Angebot höher als die Nachfrage, mit einem Verhältnis von 70:30. Dadurch mangelt es jedoch an ausreichenden Kapazitäten für Laderaum. Im Zuge dessen sollten Leerfahrten verhindert werden, um auf den künftigen Nachfrageüberhang in Europa vorbereitet zu sein.
China am meisten von Handelsstreit betroffen
Grund für die Stabilität des deutschen Transportmarktes ist unteranderem, dass Deutschland den Großteil seiner Stahlproduktionen innerhalb von Europa ausliefert. Ein Drittel der Lieferungen werden nach Frankreich, Italien und Polen transportiert. Lediglich fünf Prozent der Güter gehen an die USA.
Vorwiegend ist China von dem Handelsstreit betroffen, was sich jedoch auch international wirtschaftlich und politisch auswirkt. Der Effekt zeigt sich bereits: das misslungene Börsendebut des chinesischen Tech-Konzerns Xiaomi wird dem Handelskonflikt der beiden Nationen zugeschrieben.
Durch den Rückzug Chinas werden weitere Nationen, welche wirtschaftlich auf die Kaufkraft der chinesischen Volksrepublik aufbauen, benachteiligt. Laut dem Handelsblatt besteht bei Porsche ein stagnierender Absatz der Produkte. Trotz der geringen Auswirkung der US-Strafzölle auf Europa ist der Handelskonflikt in gewissen Märkten und Ländern deutlich zu bemerken.
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