Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland ist der große Verlierer

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 11.10.2019

Rangliste des Weltwirtschaftsforums veröffentlicht

Langsames Internet und hohe Lohnabgaben: das tägliche Leid der Deutschen. Eine Rangliste des Weltwirtschaftsforums (WEF) zeigt nun, dass Deutschland in Sachen Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich immer weiter abrutscht. Aktuell liegt die Bundesrepublik auf Platz sieben – im Vorjahr war es noch Platz drei.

Locker an Deutschland vorbei ziehen Hongkong, die Niederlande, die Schweiz und Japan. Singapur belegt Platz eins, dicht gefolgt von den USA. China liegt weiterhin auf dem Platz 28 von den insgesamt 141 berücksichtigten Ländern im Globalen Wettbewerbsbericht 2019 des WEF.

Besonders schlecht hat Deutschland im Bereich Informationstechnologie abgeschnitten: In Sachen Glasfaserkabel konnte gerade einmal ein Platz 72 belegt werden. Auch bei mobilen Breitbandanschlüssen reichte es nicht für viel mehr als Platz 58.

Einzig und allein in der Kategorie Innovationsfähigkeit konnte Deutschland wie kein anderes Land überzeugen und sich so schließlich den Spitzenplatz sichern. Auch die Anzahl der angemeldeten Patente sowie die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zählen hierein.

Deutschland unterdurchschnittlich

Topnoten gab es zudem für die makroökonomische Stabilität, in die die Inflationsrate sowie die Schuldenlage einfließen. Auf die Frage danach, wie gut sich ein Land auf die Digitalisierung seiner Geschäftsmodelle einstellt, schafften es lediglich zwei der 20 größten Volkswirtschaften unter den Top Ten: Die USA belegt Platz eins, Deutschland landet auf Platz neun.

Im Gesamtindex liegen die ersten Länder jedoch eng beieinander. Platz eins belegt Singapur mit 84,8 von 100 möglichen Punkten. Deutschland erreicht insgesamt 81,8 Punkte. Die durchschnittliche Punktezahl der Länder liegt bei 61 Punkten. Die Demokratische Republik Kongo, der Jemen und der Tschad bilden das Schusslicht des Index.

„Der Graben bei der Wettbewerbsfähigkeit ist umso besorgniserregender, weil die Weltwirtschaft mit der Aussicht auf einen Abschwung konfrontiert ist“, heißt es im WEF-Bericht. „Die veränderte geopolitische Lage und die wachsenden Handelsspannungen heizen Unsicherheiten an und könnten zu einer Konjunkturabschwächung führen.“

Schon seit 1979 existiert der WEF-Wettbewerbsbericht. Mit den Jahren wurde die Methode jedoch immer weiter verfeinert. Ein Vergleich mit einem älteren Ranking ist durch ein neues Bewertungsverfahren, welches 2018 eingeführt wurde. Insgesamt fließen über hundert Indikatoren aus verschiedenen Bereichen mit in die Bewertung ein.