WTO warnt vor massivem Rückgang des Welthandels

Autor: Marcus Schilling
Datum: 14.04.2020

Welthandel könnte um bis zu 32 Prozent absinken

Für dieses Jahr erwartet die Welthandelsorganisation (WTO) eine schwere Rezession der Weltwirtschaft. Das wurde am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz mit dem WTO-Chef Roberto Azevedo deutlich.

Demnach geht die WTO in diesem Jahr von einem Einbruch des globalen Handelsvolumens um 13 bis 32 Prozent aus. Hierbei handelt es sich um eine Spanne zwischen einem optimistischen und einem pessimistischen Szenario. Nach Vermutung der Handelsexperten werde der Rückgang auf jeden Fall größer ausfallen als in der Finanzkrise von 2008. Dazu äußerte sich Roberto Azevedo: „Diese Zahlen sind hässlich.“ Weiter fügte er hinzu: Aber ein schneller Wiederaufschwung ist möglich.“

Besonders stark wird nach Ansicht der WTO der Handel in Wirtschaftsbereichen von Einbußen betroffen sein, in denen eine komplexe Wertschöpfungskette existiert. Hier sind die Elektroindustrie und der Automobilbau als Beispiele zu nennen.

Für eine baldige Erholung ist es wichtig, dass jetzt wirtschaftspolitisch die richtigen Grundlagen gelegt werden und die Länder zusammenarbeiten. Entsprechend sagte Roberto Azevedo: „Und wenn die Länder kooperieren, werden wir eine schnellere Erholung erleben, als wenn jedes Land für sich alleine agiert.“

In den folgenden Worten wird erkennbar, wie dramatisch Azevedo die aktuelle Situation und die Aussichten einschätzt: „Da wir vor der vielleicht schlimmsten wirtschaftlichen Rezession zu unseren Lebzeiten stehen, sollten wir bestrebt sein, das Beste aus allen potenziellen Kräften eines nachhaltigen Wachstums zu machen, um diese Situation umzukehren.“

Innerhalb der optimistischen Szenarios der WTO steht die Annahme, dass sich die Wirtschaft nach einem Einbruch schon in der kommenden zweiten Jahreshälfte wieder positiv entwickelt.

Falls die Pandemie in diesem Jahr unter Kontrolle gebracht wird und die Investitionen und die Konsumausgaben wieder steigen, dann könnte nach Einschätzung der WTO im nächsten Jahr in den meisten Regionen ein Wachstum des Handelsvolumens von mehr als 20 Prozent möglich sein.

Allerdings haftet aktuell allen Prognosen eine große Unsicherheit an. Außerdem ist zu beachten, dass die Ausbreitung des Coronavirus in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark verläuft.

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