Preisrückgang bei Industriemetallen durch die Corona-Krise
Autor: Thomas Wandler
Datum: 14.04.2020
Preis für Kupfer reduzierte sich stark
Der Kupferpreis ist wie die Preise vieler anderer Industriemetalle während der Corona-Krise stark gesunken. So reduzierte er sich seit Jahresbeginn um rund 21 Prozent auf weniger als 5000 Dollar je Tonne.
Zur Entwicklung der Metallpreise sagte Frank Schallenberger, Rohstoffspezialist bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW): „Tatsächlich stehen alle Basismetalle rund 20 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn.“ Eine Ausnahme stellt Blei dar, denn sein Preis hatte zwischendurch eine kleine Sonderbewegung. Diese begründete Schallenberger damit, dass offensichtlich das Recycling von Batterien momentan stocke und so von dieser Seite nur wenig Blei in den Markt komme.
Reduzierte Nachfrage und reduziertes Angebot
Bei der derzeitigen Situation der Weltwirtschaft ist der geringe Kupferpreis für viele nicht verwunderlich. Allerdings wird in Fachkreisen auf das beachtenswerte Phänomen verwiesen, dass der Kupferpreis in dieser schweren Phase nicht noch stärker gefallen ist. In dieser Hinsicht äußerte sich Daniel Briesemann, Experte der Commerzbank für Industriemetalle, über den Kupferpreis: „Im Vergleich zum Preisrückgang beim Öl war das gar nichts.“ So war der Ölpreis zwischenzeitlich um fast zwei Drittel gesunken. Ebenfalls sei nach Aussage von Daniel Briesemann der Preisverfall beim Kupfer in der Finanzkrise 2008/2009 erheblich größer gewesen.
Als Erklärung wird dafür angegeben, dass es zur Zeit eine Verringerung auf der Nachfrage- und auf der Angebotsseite gibt. So reduzierte sich einerseits die Nachfrage nach Industriemetallen durch die Produktionsunterbrechungen in vielen Industriebetrieben. Andererseits ist auch das Angebot gesunken. Denn viele Minen ließen wegen der Corona-Krise ihre Beschäftigten nicht arbeiten. Außerdem herrscht auch in vielen Betrieben zur Weiterverarbeitung von Metallen Stillstand. Zusammenfassend teilte Daniel Briesemann mit: „Beide Effekte, die Einschränkung des Angebots und die rückläufige Nachfrage überlagern sich.“
Im März haben sich nach Mitteilung von Frank Schallenberger die Preise für Basismetalle relativ gut gehalten. Als Begründung dazu sagte er: Die Stabilisierung der Corona-Situation dürfte dafür verantwortlich sein.“
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