Apothekenlieferengpässe werden zum Problem

Autor: Thomas Wandler
Datum: 25.09.2019

Apothekertag fordert zur Tat auf

Dass gefragte Medikamente nicht vorhanden sind, gehört immer öfter zur Tagesordnung in Apotheken. „Lieferengpässe kommen leider immer häufiger vor und sind ein großes Ärgernis für Apotheken und ihre Patienten“, sagte der Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Mathias Arnold. Des Weiteren führt er fort: „Wichtige Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Magensäureblocker oder Antidepressiva sind oft nicht verfügbar.“ Damit der Schrecken der Lieferengpässe ein Ende hat, müssen die Hersteller die Karten offenlegen. Zudem sollte das Interesse an der Produktion wichtiger Wirkstoffe angehoben werden.

Die Summe von nicht anwesenden Medikamenten ist auf ca. neun Millionen Packungen gestiegen (ca. Zwei Prozent der Arzneimittel, die mit der gesetzlichen Krankenkasse durch Rabattverträge vereinbart sind), die 2016 und 2017 bei fünf Millionen lagen.

„Wenn ein bestimmtes Präparat nicht verfügbar ist, muss der Apotheker ein wirkstoffgleiches Medikament beschaffen oder mit dem Arzt wegen eines neuen Rezeptes für einen anderen Wirkstoff in Kontakt treten“, kommentierte ABDA-Vize Arnold. Da kein Patient die Apotheke ohne Medikamente verlassen darf, müssen PTAs (Pharmazeutisch Technische Assistentin) sowie Apotheker, ca. zehn Prozent ihrer Arbeitszeit für die Bewältigung der Lieferengpässe opfern.

Dieses Thema wird am Mittwoch beim Deutschen Apothekertag ebenfalls angesprochen. Mögliche Probleme wären z.B. zu geringe Lagerflächen, weil Hersteller erst auf Bestellung hin die Präparate vorbereiten. Aber auch große Distanzen bei den Lieferwegen, wenn Medikamente beispielsweise aus Indien oder Bangladesch importiert werden, tragen dazu bei. Daher fordert der Apothekertag dazu auf, dass Hersteller zumindest die Medikamente, auf die nicht verzichtet werden kann, in einer Menge vorzuproduzieren, die für zwei Monate reicht.