Baltimore: Lieferkettenprobleme durch Brückenkollaps

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.03.2024

US-amerikanische Wirtschaft durch Schiffskollision eingeschränkt

Die Francis Scott Key Bridge in der US-amerikanischen Stadt Baltimore im Staat Maryland ist aufgrund einer Schiffskollision eingestürzt. Der Kollaps ereignete sich in der Nacht vom 25. auf den 26. März 2024 um 1:30 Uhr Ortszeit. Die genaue Ursache wird derzeit noch ermittelt.

Den Berichten zufolge trage dieses Ereignis schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft mit sich, da hinter der Brücke der Hafen von Baltimore liegt. Auch der US-Verkehrsminister Pete Buttigieg bestätigt, dass davon der gesamte Staat betroffen sein wird.

Die Zufahrt zum Hafen von Baltimore ist vorerst gesperrt, bis die Trümmer der Brücke geräumt sind.

Details zum Kollaps

Die Francis Scott Key Bridge war eine vierspurige Autobahnbrücke mit einer Länge von 2,5 Kilometer. Sie führte über den Fluss Patapsco.

Das ungefähr 300 Meter lange Containerschiff „Dali“ rammte einen Brückenpfeiler, was die gesamte Brücke zum Einsturz brachte. Eine Stunde vor dem Ereignis hat das Schiff den Hafen von Baltimore verlassen und war auf dem Weg nach Sri Lanka, so die Informationen des Zdf.

Grund für die Kollision war vermutlich ein technischer Defekt des Schiffes, welches zu einem Stromausfall führte. Dadurch ist die Kontrolle über das Schiff verloren gegangen und der Kurs konnte nicht beibehalten werden. Die Crew habe noch einen Notruf getätigt, damit der Verkehr auf der Brücke möglichst eingestellt wird.

Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich jedoch noch Personen und Pkws auf der Brücke. Zwei Menschen konnten lebend aus dem Wasser geborgen werden. Sechs weitere Personen, bei denen es sich um Bauarbeiter handelt, die zum Zeitpunkt auf der Brücke am Arbeiten waren, werden vermisst. Die Rettungsaktion wurde am Dienstagabend eingestellt, da keine Chancen auf ein Überleben bestehen.

Von der Crew des Schiffes wurde niemand verletzt.

Baltimore als wichtige maritimen Anlaufstellen

Der Hafen von Baltimore ist nach Angaben von US-Präsident Joe Biden einer der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA. Hier werden vor allem Autos und Kleinlaster importiert sowie auch exportiert.

Den Angaben zufolge bietet der Hafen 15.000 Arbeitsplätze. Jährlich werden 850.000 Fahrzeuge über Baltimore verschifft. Zudem war die Brücke eine wichtige Verkehrsader der Ostküste, die täglich rund 30.000 Fahrzeuge überquerten.

Mercedes-Benz betreibt einen Terminal hinter der Brücke, der nun nicht mehr auf dem Schiffsweg zu erreichen ist. Aktuell werden alternative Lieferkettenwege gesucht.

Die Brücke soll so schnell wie möglich erneuert und die Kosten vom Staat getragen werden.